E-Mail von Lea, zur Zeit aktiv bei einer Menschenrechtsorganisation in den Philippinen

Liebe Stefanie,

danke für dein Interesse und deine Nachricht. Es ist wahr, dass sich die Lage für Menschenrechtsverteidiger*innen auf den Philippinen unter Duterte verschlechtert. Viele von ihnen werden bedroht, diffamiert, sind fabrizierten Anklagen ausgesetzt oder werden auf offener Straße erschossen, ohne dass es dafür in den Augen der Polizei Täter*innen gibt. Auch für ausländische Aktivist*innen nehmen die Drohungen des Präsidenten in seinen öffentlichen Reden zu. Außerdem wurde an Sister Fox, die vor einigen Tagen ausgewiesen wurde, ein Exempel statuiert, dass Ausländer*innen sich aus den Angelegenheiten der Philippinen raushalten sollen. Trotzdem sind wir als weiße Personen noch um einiges sicherer als Filipin@s, uns droht zumindest nicht der Tod. In letzter Zeit wurden einige Menschen, die eng mit unseren Partner*innen zusammengearbeitet haben bedroht, oder sogar erschossen. Das ist sehr besorgniserregend und manchmal schwer zu verdauen, aber ich freue mich sehr, dass z.B. die DPF die Vorkommnisse auf den Philippinen mitverfolgen und Anteil nehmen. Unsere Partner*innen betonen immer wieder die Wichtigkeit eines internationalen Interesses an ihrer Situation. Ich hoffe, das meine Arbeit hier und mein Blog dazu beitragen können und dass jene, die schon gestorben sind, nicht vergessen werden.
Für weitere Informationen oder Anregungen für meinen nächsten Artikel kannst du gern jederzeit über diese E-mailadresse auf mich zu kommen. Ich danke dir sehr für deine Unterstützung und melde mich im nächsten Update an den Unterstützer*innenkreis wieder.

Herzliche Grüße von den Philippinen,

Lea