Tageszeitung junge Welt / Berlin / Rainer Werning

16.12.2013 / Ausland / Seite 6

http://www.jungewelt.de/2013/12-16/035.php

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     Philippinen: Den Wiederaufbau nach dem verheerenden Supertaifun

    »Haiyan« koordiniert ausgerechnet ein ehemaliger Offizier und

    Polizeichef

 

Panfilo Lacson, 1948 in der Provinz Cavite nahe der philippinischen Metropole Manila geboren, heißt der Mann, auf den seit dem 10. Dezember landesweit alle Augen gerichtet sind. Seit knapp einer Woche hat Lacson, den seine Freunde kurz »Ping« nennen, einen neuen – diesmal höchstverantwortlichen – Job. Am Nikolaustag hatte der philippinische Präsident Benigno S. Aquino III den 65jährigen qua Präsidialorder zu seinem Hauptberater für die Rehabilitierung und den Wiederaufbau der durch den Supertaifun »Haiyan« zerstörten Regionen gemacht. Für die konservativen Kräfte in Gesellschaft und Politik ist »Ping« ein ebenso verläßlicher wie knallharter Law-and-Order-Mann, der die Dinge schon effizient richten wird. Für die fortschrittlichen und linken Kräfte im Lande ist Lacson nachgerade ihr verkörpertes Antiideal. Bereits während der Marcos-Diktatur (1972–86) diente der an der Philippinischen Militärakademie in Baguio City ausgebildete Lacson im seinerzeit gefürchteten Metropolitan Command als Offizier mit dem Schwerpunkt nachrichtendienstliche Aufklärung und Sicherheit. Zig Studenten, die damals auf die Barrikaden gingen, wurden auf Anweisung eben dieses Offiziers festgenommen und weggesperrt. Weitere Stationen der Lacson-Karriere: Von 1999 bis 2001 war er Generaldirektor der Philippinischen Nationalpolizei, und seitdem saß er bis Ende Juni dieses Jahres im Senat.

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Liebe Freunde und interessierte Öffentlichkeit,

 

Die Deutsch-Philippininischen Freunde bedanken sich hiermit bei ALLEN Spendern. Mehr als Tausend Menschen haben in 3 Wochen anläßlich des Super-Taifuns Haiyan in den Philippinen über 21 000.-€ gespendet:

Vor Betrieben, bei Fortbildungen, bei Umwelt- und Montagsdemonstrationen, bei Freunden und Nachbarn, anläßlich einer Trauerfeier (statt Blumen), beim Umweltkampftag.

Das Geld wird jeweils sofort an unsere langjährige Partner, die Frauen vom Frauenverband Gabriela in den Philippinen, weiter geleitet und der Eingang bestätigt. Erfahrungsberichte aus den Philippinen betonen, dass diese unsere Spenden wirklich ankommen und ihrem Zweck dienen!

Große Spendenaktionen z.B. übers Fernsehen versanden leider meist in Korruption. Die Aufbauarbeit nach der verheerenden Zerstörung erfordert, dass die Menschen einen langen Atem über Monate brauchen!

Diese Aufbauarbeit durch Gabriela und ihr angegliederte Volksorganisationen ist verbunden mit der Stärkung der organisierten Selbsthilfe.

Vielen Dank Vorstand DPF e.V.

Korrespondenz aus Meinerzhagen, 15.11.2013

Schulaktion Meinerzhagen

„Filippinos – die waren doch schon an unserer Schule“

Die Schüler – Arbeitsgruppe „Wir werden Umweltschützer“ in der Meinerzhagener Hauptschule informierte am 15.11. während der großen Pause ihre Mitschüler zu der Taifun – Katastrophe in den Philippinen und begann  Spenden für die Opfer zu sammeln. In den kommenden Tagen können Schüler auch Schulmaterialien, Kleider etc. spenden.

Für den Weltklima – Tag hatte die Arbeitsgruppe schon wochenlang einen Aktionsstand in der Meinerzhagener Fußgängerzone vorbereitet. Die 15 Schülerinnen und Schüler zeigten mit Physik – Experimenten, wie der künstliche Treibhaus-Effekt zustande kommt und wie elektrischer Strom ohne Massen an Treibhausgasen erzeugt werden kann. Etliche Erwachsene lobten, wie sachkundig die Schüler dies und die weltweiten Folgen der Klimakatastrophe erklärten. Aber auch wie engagiert die Schüler für die Rettung der menschlichen Lebensvoraussetzungen eintraten. Ganz selbstverständlich sammelten die Schüler am und um ihren Stand Spenden für die Opfer der Taifun – Katastrophe und verkauften selbstgebackene  Waffeln. Sie „verfolgten“ Spender bis in die Geschäfte und waren mächtig stolz auf 313 € in ihren Spendendosen, die über die Deutsch-philippinischen Freunde weitergeleitet werden.

Ein Brief  der Menschenrechtsorganisation Karapatan aus Tacloban vom 25.11.2013
erreichte uns über  unsere Schweizer Freunde vom Teresa Lädli  in Bern.

„Liebe Monika,

Als ich deinen Brief gelesen habe, bekam ich Tränen in den Augen, weil ich so von deiner warmherzigen Unterstützung und vom Einsatz des Theresa Lädelei Teams und deren Arbeit für die Opfer des Taifuns in den Philippinen gerührt war. Ich hatte gerade mit dem Karapatan (Menschenrechtsorganisation) Team telefoniert, welche an der Hilfsaktion in Samar und Tacloban teilnehmen und sie berichteten, dass die Situation dort alles andere als in Ordnung ist.

Sogar im Stadtkern von Tacloban liegen immer noch viele Leichen offen auf den Strassen und werden liegen gelassen. Diese Leichen wurden während der Sturmflut des Taifuns herangespült. Die Häuser von alten und kranken Opfern der Marcos-Diktatur (es gibt etwa 600-1000 in dieser Region) wurden allesamt zerstört. Die Stromversorgung konnte nicht wiederhergestellt werden, es wird drei Monate dauern, bis diese wieder hergestellt ist. Die Preise für Essen und Benzin sind angestiegen, so dass die Menschen über unseren Laster mit Hilfsgütern nach der Ankunft hergefallen sind. Das ist sehr bedauerlich, aber verständlich wegen der Hungersnot in dem Gebiet.

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