McCarthy lässt grüßen oder Die Wurzeln des Red-Tagging* – Dr. Michael L. Tan
Rainer Werning besorgte die vom Autor autorisierte Übersetzung ins Deutsche.
Die aktuelle Welle von Red-Tagging in den Philippinen, in deren Verlauf die Regierung bestimmte Personen als Kommunisten „brandmarkt“, ist in den letzten Wochen immer höher geschwappt. Sie erfasst Journalisten, Schauspieler, NGO-Mitarbeiter, Kirchenleute, Pädagogen und Mitglieder des Kongresses gleichermaßen und jüngst sogar diejenigen, die Gemeinschaftsspeicher oder Lebensmittelbanken, sogenannte „community pantries“, für die Armen organisieren.
Die Wurzeln des Red-Tagging sind nicht philippinisch, sondern us-amerikanischen Ursprungs, wo der Begriff „red scare“ verwendet wurde. Der erste „Red Scare“ entstand nach dem Sieg der Bolschewiken 1917 und der Gründung der Sowjetunion. Die USA sahen in dem neuen mächtigen kommunistischen Staat eine Bedrohung für den amerikanischen Kapitalismus.