Massive Entlassungen

Ein Beitrag des “Ökomumenischen Instituts für Labor Education and Research”, veröffentlicht bei Bulatlat.com am 31. Januar 2009.

Es
wird erwartet, dass die gegenwärtige tiefe Wirtschaftskrise in eine
schwere Depression münden wird. Diese hat in den ersten Wochen des
Jahres in hohem Tempo die Philippinen getroffen und wird schlimmere Auswirkungen für die 36 Millionen Arbeitskräfte in den Philippinen mit sich bringen.
Trotz der Ankündigung der Regierung die Arbeiter “im globalen Sturm” zu
“sichern” wird das Volk und die einfachen Arbeiter die schwerste
Schläge der Krise tragen.

Dieser Bericht gibt eine drastische Situation wider. Daraus fasse ich  zusammen:

  • Im der Metro-Region Manila besteht ein Familien-Einkommensbedarf von 904 Pesos (20,32 US $). Tatsächlich gab es ein reales Einkommen von nominell 382 Pesos (8,59 US $) – das bedutet, dass lediglich 42,3 Prozent des realen Bedarfes erreicht ist.
  • Das Ergebnis bedeutet eine Senkung des Lebensstandards –
    die Familien müssen den Gürtel enger schnallen. Die armen Familien
    geben 60 Prozent ihres Einkommens für Essen aus – da wirkten sich die
    hohen Preissteigerungen am stärksten aus.
  • Nach einem Bericht des SWS (Social Weather Station) wird geschätzt, dass 4,3 Millionen Familien hungern.
  • Es gibt eine Serie von Berichten von Entlassungen, Werksschliessungen: Texas
    Instrumensts – 400 Arbeiter im Dezember in Baguio, 600 Arbeiter bei der
    Bergbaufirma Berong Nickel in Palawan. Die Maithland Smith Möbelfirma,
    Taiyo Yuden eine Mobiltelefon Produktion – entlassen. In der
    Bekleidungsindustrie von Cavite. Hunderte bei der Zementfabrik Lafarge.
    Auch outgesourcte Firmen sind betroffen wie die australische ACS. 3.000
    Leiharbeiter bei IMI und 3.000 Vertragsarbeiter im Dezember – insgesamt
    fasst IBON zusammen, dass es 10,7 Millionen Arbeitslose zur Zeit hat.
  • Ruhige, aber rücksichtslose Unterdrückung –
    2008 ist ein Meilenstein, da es nur fünf Streiks gab, die vom
    Arbeitsministerium gezählt wurden. Die niedrigste Quote seit sieben
    Jahren. Diese Ruhe ist verbunden mit rücksichtsloser Unterdrückung: Das
    Zentrum für Arbeiter- und Menschenrechte registrierte 2008 211 neue
    Fälle der Verletzung von Gewerkschafts- und Menschenrechte. Das ist
    noch eine Steigerung um 23,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2007. Drei
    Gewerkschaftsführer wurden 2008 erschossen. Über 106 gewaltsame
    Angriffe erfolgten auf Streikposten und friedliche
    Arbeiterversammlungen. Willkürliche Festnahmen und Anklagen gegen
    Gewerkschaftsführer und -sprecher sind an der Tagesordnung. 72 Führer
    von fortschrittlichen Organisationen und Gewerkschaften werden
    verschiedener krimineller Taten beschuldigt.
  • Diese Unterdrückung zielt ab auf die Verkrüppelung der unabhängigen Arbeiterbewegung. Seine
    erschütternde Wirkung hat sicherlich zur Schwächung der
    Gewerkschaftsbewegung in den Philippinen beigetragen. Im privaten
    Sektor besteht ein Organisationsgrad von inzwischen nur noch 10,5
    Prozent!
  • Die erwartete Entwicklung analysiert besonders die Pamantik-KMU in Southern Tagalog. Konkret zählen sie zusammen wie
    viele Werksschliessungen, Entlassungen geplant sind – insgesamt 40.000
    im nächsten halben Jahr. Amkor Technology – 2.000 Vertragsarbeiter,
    Weiter: Samsung, Yazaki, F-Tech, Fujitsu, NEC, TDK, Matsushita – alles
    im ersten Vierteljahr. Im Januar begann Toyota Motor Philippines
    Kurzarbeit, Nissan entliess 40 Vertragsarbeiter im Dezember und weitere
    70 im Februar. Kurzarbeit bei Keihin, Ford nur noch 18 von 4000
    Arbeitskräften und Isuzu folgt den Massenentlassungen in Japan.