OWR – Zahlungen philippinischer Übersee-Arbeiter

Die OWR (Oversea Worker Remitances) sind die Zahlungen der philippinischen Bürger, die das Land verlassen mussten, um ihr Überleben zu sichern und das ihrer Familien in den Philippinen. Im Staatshaushalt der Philippinen ist das ein fester Posten – eben die OWR.

Die OWR wuchs vom Jahr 2000 mit 6.050.450.000 US $ auf inzwischen im Jahr 2008 mit 16,426,854 US-$ um über 170 Prozent. Sie sind ein wesentlicher Faktor im Philippinischen Staatshaushalt.

Fakten zu dieser Situation basierend auf einer Stellungnahme von Jose Enrique Africa, IBON Foundation:

  • Die Philippinen sind das größte Land unter den Ländern, die von Migranten und Remittances abhäng sind. Diese Situation unterstreicht das Versagen der philippinischen Regierung eine eigenständige soliden Wirtschaft des Landes aufzubauen.
  • Die Remittances sind eine enorme Hilfe für die Übersee-Beschäftigten und ihre Familien und die Remittances stützen die philippinsche Währung. Die eigentliche Frage ist allerdings, weshalb so viele Philippinen gezwungen sind das Land zu verlassen.
  • Die philippinische Regierung behauptet, dass der Bedarf nach Arbeitskräften in Ländern mit einer alternden Bevölkerung die Ursache für die Zunahme der Zahl der Übersee-Arbeiter ist. Tatsächlich altert die Population in vielen Ländern und es gibt eine relative Zunahme für frische Arbeitskräfte in diesen Ländern und auch nach Pflegekräften in Krankenhäusern und Altersheimen. Tatsächlich ist die Situation für Übersee-Arbeiterinnen und -Arbeiter so, dass sie oft härtere Arbeitsbedingnungen und schlechtere Bezahlung haben. Hätten diese Filipinos anständige Arbeitsplätze in ihrem eigenen Land, würden sie bleiben und bei ihren Familien sein – die Alterung anderer Länder hätte keine Wirkung auf sie.
  • Es trifft nicht zu, dass es vor allem hochqualifizierte Arbeitskräfte das Land als Übersee-Arbeiter verlassen. Ihre Zahl ist gestiegen, aber gleichzeitig auch die Zahl der gering qualifizierten Menschen. Seit 2001 fiel der Anteil der qualifizierten Übersee-Arbeiter, die die Philippinen verlassen von 37,7 Prozent auf 13,4 Prozent. Der Anteil der Produktionsarbeiter stieg auf 33,6 Prozent (von 22 Prozent) und der Anteil der Service-Arbeiter inzwischen auf 46,8 Prozent. Etwa 80 Prozent der neu angeworbenen Übersee-Arbeiter sind inzwischen Produktions- oder Service-Arbeiter.
  • Produktionsarbeiter – das umfasst: Vor allem Bau- und Fabrikarbeiter.
  • Service-Arbeiter – das umfasst: Haushaltshilfen, Mägde, Reinigungspersonal, Köche, Bedienungen, Kinderpflege.
  • Professionelle und technische Arbeiter – das umfasst:  vor allem ausgebildete Beschäftigte im Gesundheitsbereich, Ingenierue – real zählen dazu häufig auch Musiker, Singer und Tänzer, die etwa ein Fünftel dieser “Professionellen” bilden.
  • Entgegen den Tatsachen behauptet die Regierung der Philippinen, dass die Steuern benutzt werden, um die Infrastruktur zu finanzieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Der größte Teil des Staatshaushaltes geht in den Schuldendienst und fließt in die Korruption. Etwa zwei Milliarden US $ fließen in die Korruption, so die Schätzung der Weltbank. Zum zweiten werden durch den Staatshaushalt auch massive Verletzungen der Menschenrechte durch das Militär finanziert – die Militärausgaben stehen in enger Verbindung mit Tausenden Fällen von Menschenrechtsverletzungen. Zum dritten: Wäre die Regierung tatsächlich um die Schaffung von Arbeitsplätzen besorgt, so müssten sie ihre Politik aufgeben mit der sie korrupte und begünstige Infrastrukturprojekte in den Mittelpunkt stellen.
  • Für die Schaffung von Arbeitsplätzen müsste eine echte nationale Industrialisierung stattfinden. Tatsächlich hat der produzierende Sektor 125.000 Arbeitsplätze verloren von Juli 2007 bis Juli 2008 und es sind nur noch 2,9 Millionen Arbeitsplätze.
  • Die Philippinische Regierung erklärt die Zahlungen der Übersee-Arbeiter als Werkzeug für die Entwicklung des Landes. Ohne eine echte Landreform und eine nationale Industrialisierung sind das nur Spruchkaspereien.