Die Oldenburger Öffentlichkeit zeigt Gesicht!

Pressemitteilung, 4. September 2010

Die Oldenburger Öffentlichkeit zeigt Gesicht!

– gegen politische Morde und das Verschwindenlassen auf den Philippinen

Oldenburg. Während strahlenden Sonnenscheins informierte die Menschenrechtsinitiative Sumabay Tayo! Walking together – for Justice! mit einem Stand und einigen Plakaten beim fünften Oldenburger Menschenrechtstag am 4. September 2010 über die Menschenrechtsverletzungen in den Philippinen und deren gesundheitliche Auswirkungen.

Seit 2001 sind in den Philippinen über 1200 Menschen Opfer von politisch motivierten Morden geworden und über 200 Personen verschwunden. Die Angehörigen der Opfer und die Überlebenden sind schweren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. „Das ist das erste Mal, dass ich von der erschreckenden Situation auf den Philippinen höre“, sagt ein Besucher des Menschenrechtstages in der Oldenburger Innenstadt.

„Stoppt die politischen Morde auf den Philippinen!“ Eine Demonstrantin hält ein Schild mit dieser Aufschrift in die Höhe und wendet sich den PassantInnen zu. Plötzlich fällt ein Schuss. Am Boden sind die Umrisse einer Leiche mit der folgenden Inschrift zu finden: Edison Lapuz, ermordet am 12. Mai 2005. Lapuz war Pastor der Vereinigten Kirche Christi der Philippinen und Menschenrechtsaktivist. Er wurde 2005 auf der philippinischen Insel Leyte von maskierten Männern ermordet.

Mit dieser pantomimischen Darstellung gelang es Sumabay Tayo! Aufmerksamkeit bei den zahlreichen PassantInnen in der Fußgängerzone zu erregen. „Die Pantomime ist beeindruckend. Sie vermittelt eine Nachricht, die zum Nachdenken anregt“, beschreibt ein Passant.

Am Stand von Sumabay Tayo! macht eines der elf Plakate auf die Situation von 43 Gesundheitsmitarbeitenden aufmerksam. Die sog. Morong 43 sind im Februar unrechtmäßig verhaftet und inhaftiert worden. Die Inhaftierten leiden unter gesundheitlichen Beschwerden und selbst ein Neugeborenes wurde den inhumanen Gefängnisbedingungen ausgesetzt.

„Durch diese Aktion wird die deutsche Öffentlichkeit über Menschenrechtsverletzungen in den Philippinen informiert und zum aktiven Handeln angeregt. Das erhöht den Druck auf die philippinische Regierung etwas gegen die Ungerechtigkeit zu unternehmen“, sagt eine philippinische Besucherin. Um dieser Aussage Nachdruck zu verleihen, zeigten innerhalb von nur weniger Stunden über 90 Menschen in Oldenburg Gesicht und ließen sich für ein Ende der politischen Morde und das Verschwindenlassen fotografieren.

„Wir fordern die lückenlose Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen, ordentliche Gerichtsverfahren, die Verurteilungen der Täter und Drahtzieher jedweden Ranges, den Schutz von Zeugen, Opfern und Angehörigen der Opfer sowie deren gesundheitliche Versorgung“, so Hannah Wolf, die Sprecherin von Sumabay Tayo!. Sie ergänzt: „Wir sind hoch erfreut, dass sich so viele Menschen unseren Forderungen mit Foto und Unterschrift angeschlossen haben. Der Zuspruch der Oldenburger Öffentlichkeit hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen.“  Die Fotos werden als Postkarten zusammen mit den Forderungen an den neu gewählten philippinischen Präsident Aquino versendet.

Kontakt:

Hannah Wolf, Sprecherin von Sumabay Tayo!, tel.: 01775150556, Email: sumabaytayo@ymail.com