Philippinen: Politische Gefangene als Krimininelle behandelt

Düsseldorf (Korrespondenz):  Aus den Philippinen erfuhren wir von
politischen Gefangenen, die in Camp Crame in der Hauptstadt Manila
inhaftiert sind. Sie haben diese Woche einen Hungerstreik von neun
Tagen beendet. Es haben sich daran insgesamt 300 politische Gefangene
in Zuchthäusern und Gefängnissen beteiligt. Der Hungersgreik wurde am
39. Jahrestag der Ausrufung des Kriegsrecht in den Philippinen durch
Marcos 1972 beendet.
Ziel des Hungerstreiks war es, das Schicksal der politischen Gefangenen in die Öffentlichkeit zu bringen. 300 Menschen, die
allesamt nicht wegen politischer Delikte angeklagt oder verurteilt
sind, sondern wegen krimineller Vergehen: Mord, Brandstiftung,
bewaffnetem Überfall. Diese Methode hat System. Bei einem Besuch der
Philippinen 2009 berichtete die Aktivistin der demokratischen Bewegung
in den Philippinen Luz Baculo wie ihr mehrfacher Mord vorgeworfen
wird. Zum Zeitpunkt des Mordes war sie nachweislich Hunderte Kilometer
vom Tatort entfernt in einem Nonnenkloster. Seitdem lebt sie
abgetaucht, ständig in Gefahr bei einer Straßenkontrolle von Polizei
oder Militär erwischt zu werden. Es ist völlig klar, dass die Vorwürfe
unhaltbar sind – aber die Klärung dauert oft Jahre und Willkür
bestimmt das Handeln der Gerichte.
Daher fordern die politischen Gefangenen zurecht ihre Anerkennung,
sofortige Freilassung! Darüber hinaus ein Ende der über 1.000
außerlegalen Morde und Verschwundenen.