Blutsonntag in den Philippinen

Foto von Carlo Manalasan, Bulatlat vom 07.03.2021

Am Sonntag, den 7.3. fanden im Industriegebiet, der Philippinen dem südliche Tagalog der Philippinen,Massenverhaftungen und Morde an Arbeiterführern, Aktivisten und Menschenrechtsverteidigern statt, Dies erfolgte auf direkten Befehl von Präsident Duterte, der mit seiner Killergruppe NTF-ELCAC (National Task Force, to End local Communist Armed Conflict) bis 2022 die Kommunistische Bewegung ausrotten will. Dieser „Bloody Sunday“ bringt die zunehmende Faschisierung des Staates zum Ausdruck, die sich nun auch offen gegen legale Arbeiter-und Volksorganisationen richtet.

Duterte hatte kurz zuvor in Nord-Mindanao in einer Rede vor Militär und Polizei befohlen: „Wenn Ihr in eine bewaffnete Begegnung mit den kommunistischen Rebellen geratet, tötet sie, stellt sicher, dass Ihr sie wirklich tötet und macht sie fertig, wenn sie noch am Leben sind“. Es ist längst bekannt und dokumentiert, dass mit dem „Red-Tagging“ die Killertruppen bei Verhaftungen und Tötungen Waffen mitbringen und diese dann den Aktivisten als Beweis untergeschoben werden.

„Wie die Gestapo-Polizei Razzien in Negros, die bereits zu Massenverhaftungen von Aktivisten und fortschrittlichen Führern geführt ha,t entfesselt das Duterte Regime nun ungezügelt den Horror des Faschismus über die Süd-Tagalog Region mit den gleichen schmutzigen Taktiken”. (Bulatlat, 7.3.)

In den frühen Morgenstunden drangen kombinierte Kräfte der PNP (philippinische Nationalpolizei) und der Armee AFP bei einem zeitgleich durchgeführten Kommandounternehmen in Büros bzw. Privaträume von Mitgliedern der fortschrittlichen Opposition in verschiedenen Orten der 4 Provinzen Laguna, Batangas, Cavite und Rizal (allesamt in Süd-Tagalog) ein. Dies ist die Region mit zahlreichen Export Prozessing Zones, wo internationale Konzerne Hunderttausende Arbeiter beschäftigen, mit der Vorgane „No strike, No Union“. Es kam zu acht Festnahmen und fünf Ermordungen.

In einer sofort organisierten Protestaktion verschiedener Menschenrechtsorganisationen wie Karapatan, Defend Southern Tagalog, Mitgliedern des Gewerkschaftsdachverbandes KMU u.a.m. vor dem Gebäude des Kommission für Menschenrechte wurde gegen diesen „Blutsonntag“ protestiert. Hauptverantwortlich sei der faschistoide Präsident Duterte, der einen Tag vorher seinen Truppen befohlen habe „beendet alles und tötet die kommunistischen Rebellen“ Jerome Adonis, Generalsekretär der KMU rief die gesamte philippinische Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft dazu auf, diesem Menschenrechtsnotstand erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Todesopfer sind:

Manny Asuncion von Bayan in Cavite (Bayan ist eine landesweite Dachorganisation von ca. 1 Millionen fortschrittlichen Menschen)

Melvin Dasigao und Mark Lee Coros Bacasno von San Isidro, Führer der städtischen Armutsbewegung.

Ariel Evangelista und Chai Lemita-Evangelista, Fischer-Ehepaar von Nasugbu, Ariel war Angestellter einer fortschrittlichen Bauernvereinigung, ihr zehn Jahre alter Sohn konnte sich unter einem Bett verstecken und entging dadurch dem Blutbad

Die Verhafteten:

Elizabeth Camoral von Cabuyao, Sprechern von Bayan Laguna

Esteban Mendozza von Cabuyao, Arbeiterorganizerin von Olaliia KMU (regionaler Verbündeter der KMU in Süd Tagalog)

Nimfa Lanzanas, Menschenrechtler, Mitglied von Kapatid (Familien und Freunde/innen der Politischen Häftlinge)

In Montalban wurden zwei Bauernführer verhaftet.

Bereits am 04.03. wurden Arnedo Lagunias, früherer Funktionär der fortschrittlichen Honda-Gewerkschaft und Ramir Corcolon, Generalsekretär der Angestellten in der Wasserwirtschaft in Sta Rosa bzw. der Stadt San Pablo festgenommen.

Wir fordern:

Gib Antikommunismus keine Chance! In Deutschland und in den Philippinen!

Bestrafung der Verantwortlichen für dieses Massaker, Freilassung aller politischen Häftlinge!

Unverbrüchliche Solidarität mit dem philippinischen Kampf für nationale und soziale Befreiung!

Unterstützt den Solidaritätspakt der Deutsch-Philippinischen Freunde mit der die Crispin Beltran-Arbeiterschule in Manila!

Spendenkonto: IBAN: DE 38 3007 0024 0408 1550 00, Stichwort Arbeiterschule

Kontakt über Deutsch-Philippinische Freunde e.VDPF e.V. Kölner Str.355, vorstand@dp-freunde.de