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Tageszeitung junge Welt / Berlin

Gegründet 1947 * Ausgabe vom 30.01.2017 * Seite 7 / Ausland

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Philippinische Regierung und Linksbündnis NDFP gehen nach jahrelangem Konflikt aufeinander zu

 Von Rainer Werning

 Hand drauf: José Maria Sison vom Linksbündnis NDFP (links) und die philippinischen Regierungsvertreter (rechts) haben sich in Rom weiter angenähert (19.1.2017)

Foto: Andrew Medichini/AP Photo

 

Eine optimistische Grundstimmung und ein intensives Arbeitspensum

bestimmten die vergangene Woche beendete dritte offizielle

Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der philippinischen Regierung und

Vertretern des im politischen Untergrund operierenden Linksbündnisses

der Nationalen Demokratischen Front der Philippinen (NDFP). Beide Seiten

hatten sich darauf verständigt, die seit Sommer vergangenen Jahres wieder aufgenommenen Friedensverhandlungen dieses Mal mit Hilfe der italienischen Regierung vom 19. bis zum 25. Januar in Rom abzuhalten. Als eigentlicher Mediator fungiert seit dem Jahre 2001 das norwegische Außenministerium, das bisherige Treffen zwischen den beiden Seiten, die sich seit Ende der 1960er Jahre befehden, unter seiner Schirmherrschaft in Oslo ausgerichtet hatte.

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Im Rahmen unserer Philippinenreise gab es einen Vortrag über die Organisation Kadamay.

Das Büro der Organisation, welche Mitglied im Gewerkschaftsdachverband KMU ist, befindet sich in Payatas, einer Siedlung der „urban poor“ in Manila.

Vor den winzigen Häusern und Läden spielen einige Kinder. Unser Gastgeber hat seine beiden kleinen Söhne bei sich. Wir schenken dem etwa dreijährigen, älteren Jungen ein leeres Notizbuch, in dem er sogleich mit Begeisterung herum kritzelt.

In dem Raum, in dem wir uns treffen, steht ein Gemälde, das Nanay Mameng abbildet, eine Lehrerin, die sich für die in Payatas lebenden Kinder engagiert hat. Sie ist heute 87 Jahre alt. In der Nähe von Payatas befand sich eine Müllhalde, dessen Spitze im Jahr 2000 durch lang anhaltende Regenfälle abgebrochen ist und einen Teil des Viertels unter sich begraben hat. Zwei Drittel der Kinder aus Nanay Mamengs Klasse kamen bei dem Unglück ums Leben.

Kadamay verkauft T-Shirts, welche ein Portrait der Lehrerin abbilden.

 

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Die Philippinische Gesellschaft:

Die Philippinen sind ein reiches Land, aber die Bevölkerung ist arm.

Die Wirtschaft ist exportorientiert und importabhängig. Der größte Teil und der Ressourcen gehört Großgrundbesitzern (Landlords) und internationalen Konzernen. Die Regierung, geführt von bürokratischen Kapitalisten und Landlords, unterstützt nur die Reichen und betreibt „Kuhhandel“ mit ausländischen Mächten wie den USA.

Die dominierende feudal-patriarchalische Kultur stellt die Frauen auf einen Sockel, aber behandelt sie als Sexobjekte und als Ware.

Dieses wird von der konservativen Kirche, dem Bildungssystem und den Medien unterstützt.

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