Triumph Heubach: „Unser Kampf ist kein Ponyhof!“

Schwäbisch Gmünd (Korrespondenz RF News), 27.07.12:

Über 300 Kolleginnen und Kollegen von Triumph International in Heubach, Beschäftigte von Triumph in Aalen sowie eine Delegation von Triumph München demonstrierten gestern zusammen mit Kollegen von ZFLS aus Schwäbisch Gmünd und Heubacher Bürgern. Sie protestierten gegen den drohenden Abbau von bis zu 110 Arbeitsplätzen infolge der Verlagerung verschiedener Bereiche des Textilkonzerns und Herstellers von Unterwäsche nach Dunaújváros, Ungarn. Die Redner bei der Kundgebung am Schlossplatz erhielten meist dann viel Beifall, wenn sie klare und kämpferische Worte fanden. Roland Hamm, 1. Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle Aalen/Schwäbisch Gmünd, verspottete die Kapitalisten, die Verständnis für Protestmaßnahmen hätten, wenn sie den Produktionsablauf nicht gefährdeten: „Wir sind doch nicht auf einem Ponyhof! Gerade das wollen wir, so lange den Produktionsablauf stören, bis die Abbaupläne vom Tisch sind!“ Aus den Philippinen war eine Solidaritätserklärung von „Defend Job Philippines“ an die Triumph-Beschäftigten in Heubach gekommen, in der es unter anderen heißt: „All diese Maßnahmen sind Bestandteil des weltweiten Umstrukturierungsprogramms von Triumph, das nichts anderes als ein Programm zur Kostensenkung und Profitsteigerung des Konzerns ist. … Wir glauben, dass die Arbeiter sich nicht unterordnen und die Hauptlast der globalen Wirtschaftskrise tragen sollten.“ Die Solidaritätserklärung wurde verteilt. In den Diskussionen war Interesse zu spüren, aber auch Überraschung über die praktische Solidarität, die für viele ein neuer Gedanke war.

 

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