SOLIDARITÄT-STATEMENT FÜR TOYOTA MOTORS CORPORATION Arbeiter in den PHILIPPINEN für die dringende Durchführung der letzten ILO-Empfehlung

SOLIDARITÄT-STATEMENT FÜR TOYOTA MOTORS CORPORATION

Arbeiter in den PHILIPPINEN für die dringende Durchführung der letzten ILO-Empfehlung

 

SOLIDARITÄT-STATEMENT FÜR DEN 23. SEPTEMBER 2013

 

Defend Job Philippines unterstützt ausdrücklich die heute geführte Protestaktion von Arbeitern und ihren Familien von Toyota Motors Philippines Corporation , um Gerechtigkeit für die illegal entlassenen Arbeitnehmer zu fordern und die weitere Verarmung und Unterdrückung von Toyota-Arbeitern zu stoppen. Wir befürworten die tagelangen Proteste, um auf Verhandlungen zwischen den Arbeitnehmern und dem Unternehmen zu drängen; am Court of Appeals protestieren wir für die  sofortige Wiedereinstellung der vier unrechtmässig entlassenen Arbeiter (Ende 2010); in der japanischen Botschaft protestieren wir, um die imperialistische Ausplünderung unseres Landes und die Ausbeutung der philippinischen Arbeiter verurteilen. An der  Toyota Fabrik Rosa , Laguna, demonstrieren wir, um  auf die Fortsetzung unserer Einheit mit den Arbeitern im Inneren des Werkes hinzuweisen. Wir werden gegen jegliche Angriffe auf unsere Arbeitsplätze und Verträge angehen; und kämpfen gegen Diskriminierungen und  für unser Recht, eine Gewerkschaft zu bilden!

 

 Toyota Bild

 

Wir sind auch eins mit dem Toyota Arbeitnehmern, die die unverzügliche Umsetzung der ILO-Empfehlung (International Labor Organization, November 2012 ) fordern. Diese Empfehlung fordert, die nunmehr seit 12 Jahren geforderte Gerechtigkeit für die Arbeiter von Toyota in den Philippinen, umzusetzen. Die ILO-Empfehlung besagt:

„Der Ausschuss (Committee on Freedom of Association) fordert die Regierung auf, ihre Vermittlungsbemühungen zwischen den Parteien aufzunehmen, um so eine gerechte Verhandlungslösung in diesem langjährigen Fall in Bezug auf die etwa 100 Arbeiter, zu erreichen. Und um Klärung der abgewiesenen Abfindungen, die den Arbeitern von der Firma für ihre bisherigen Beschäftigung angeboten wurden; wenn ihre Wiedereinstellung nicht mehr wegen objektiver und überzeugender Gründe möglich ist, die Zahlung einer angemessenen Entschädigung zu tätigen.“

Auch wird in der ILO-Empfehlung erwähnt, dass die Strafanzeigen, die von Toyota gegen die Gewerkschaftsführer eingereicht wurden, zurückgezogen werden sollen. Die ILO-Empfehlung bestärkt, dass der Kampf der Arbeiter und ihrer Familien, zusammen mit all den Arbeitern und den Menschen in der Welt, die den Kampf verfolgen und unterstützen, vor allem ihre Solidarität mit Gruppen in Japan, Deutschland und anderen Teilen der Welt, legitim und gerecht ist.

 

Es war 1988, als Toyota Motors seine Tätigkeit in den Philippinen begann, in Makati . Acht Jahre sind vergangen, und Toyota eröffnete ein neues Werk in Sta. Rosa, Laguna. Seitdem hat Toyota nicht aufgehört, Arbeiter zu unterdrücken und Superprofite anzuhäufen. Es hat mehr als 816 000 Autos, von 1988 bis einschließlich Juli 2013, verkauft. Toyota strebte immerzu auf die Unterdrückung und Zerstörung der Einheit der Arbeiter und verhinderte permanent deren größten Wunsch, eine Gewerkschaft zu gründen. 1992 und 1997 zerstörte das Unternehmen die Gewerkschaft der Arbeiter durch Bestechung und Beförderung einiger Arbeiterführer. Es war im Jahr 1998 , als die Arbeiter Toyota Motors Philippines Corporation Workers  Association ( TMPCWA )gegründet haben. Eine Gewerkschaft, die ihre Einheit und ihre beharrlichen Kampf für ihr Recht auf menschenwürdige Arbeitsplätze, Löhne und ihre Freiheit symbolisiert. Aber seit ihrer Gründung verwendet Toyota Motors seine Macht,  um mit Hilfe der Regierung der Philippinen,  TMPCWA zu zerstören und die Arbeiter mit niedrigen Löhnen, gehorsames Arbeiten und massiven Vereinbarungen innerhalb der Anlage zu unterdrücken und auszubeuten. Trotz der endgültigen Entscheidung des Arbeitsministeriums vom 16. März 2001, TMPCWA als einzige und ausschließliche Verhandlungsinstanz anzuerkennen, hat Toyota mehr als 200 Beschäftigte, die Mitglieder waren, und den Vorsitzenden der Gewerkschaft entlassen.

 

Als Reaktion auf die verstärkte Anti-Arbeiter und Anti-Gewerkschaftspolitik von Toyota Motors, inszenierten die Arbeiter einen Protest und einen Streik am 28. März, 2001. Toyota und die philippinische Regierung verschworen sich, um die Streikposten gewaltsam zu zerstören und somit auch die Gewerkschaft der Arbeiter. Das Ministerium für Arbeit und Beschäftigung veröffentlichte eine einstweilige Verfügung, um die gewaltsame Auflösung durch die Polizei und Unternehmens-Schläger auf den Streik und Streikposten der Arbeiter zu rechtfertigen. Ziel war es auch, das gewaltsame Eindringen von Streikbrechern und Führungskräften in das Werk zu ermöglichen. Während des Streiks zwangen die Top-Führungskräfte von Toyota und anderen japanischen multinationalen Unternehmen im Land die damalige PräsidentinArroyo, den Streik zu stoppen. Sie drohten der philippinischen Regierung, all ihre Investitionen aus den Philippinen abzuziehen. Nach diesem Treffen erklärte Patricia Sto. Tomas von der Abteilung für Arbeit und Beschäftigung die Proteste als illegal und die Entlassungen der Arbeiter als rechtskräftig. Auch  fingierte Anschuldigungen gegen die Gewerkschaftsführer wurden von Toyota eingereicht. Die illegale Entlassung und Verfolgung der Arbeiter ging somit weiter. Im Jahr 2010 entließ das Unternehmen auch den Vizepräsidenten der TMPCWA und drei weitere Mitglieder.

 

Wir geben unsere höchste Wertschätzung und Solidarität für 12 Jahre des Kampfes der Arbeiter von Toyota Motors – ein Kampf, der nicht nur für die Arbeiter von Toyota , sondern auch dem ganzen Land dient. Als Ergebnis des entschlossenen und starken Kampfes der Arbeiterbewegung hat 2004  der Oberste Gerichtshof eine Entscheidung zur Anerkennung der Gewerkschaft und den Beginn des Collective Bargaining Agreement  getroffen. Die ILO veröffentlichte auch eine Empfehlung für 2004, 2010 und erst vor kurzem , im Jahr 2012, zu Gunsten der Arbeiter und unter Angabe einer gerechten und ehrenhaften Behandlung für die illegal entlassenen Arbeiter. Dies ist als Reaktion auf die Beschwerde von Ed Cubelo 2003 von TMPCWA zurückzuführen, welche an den Generaldirektor der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO) eingereicht wurde. In diesem Jahr hat das Gericht vollständig die Strafanzeigen, die von Toyota gegen 20 der Gewerkschaftsmitglieder und Offizielle gestellt wurden, abgewiesen. Dies sind positive Anzeichen für mögliche Verhandlungen zwischen dem TMPCWA und Toyota. Vor allem aber ein Zeichen für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Bewusstseins der Toyota-Arbeiter in Richtung auf  Organisation und Weiterbildung anderer Arbeiter, Bauern, städtischen Armen, Migranten und den Massen. Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes muss der Kampf weitergeführt werden, für die demokratischen Interessen, für Ländereien, Jobs, Lebensunterhalt, Wohnen und der Wunsch nach echter Freiheit, Demokratie und sozialen Wandel im Land.

 

Die Erfahrungen der Arbeiter von Toyota sind ein konkretes Beispiel für die systematische Ausbeutung und Verletzung der Kapitalisten, ausländischen Unternehmen und imperialistischen Ländern gegen die Rechte der Arbeiter und für ihr Interesse Supergewinne ansammeln. Sie zerstören das Wesen der Gewerkschaften und fördern die Unterdrückung der Arbeiter, welche für soziale Veränderung kämpfen. Es ist ein konkretes Bild des ernsten Zustandes der philippinischen Arbeiter in diesem System. Ein System, das Großunternehmer und ausländische Investoren kontrollieren  wobei sie von Gesetzen und der philippinische Regierung gestützt werden . Es sind auch die gleichen Erfahrungen der Arbeiter bei NESTLE, Triumph International, Coca Cola, Pepsi Cola, Innodata, Dole Philippines, Philippine Airlines , ABS CBN, Cirtek, Procter and Gamble, aber auch in anderen lokalen Unternehmen wie Advan Schuhe, Pentagon Stahl, Co Ban Kiat und vieler anderer vertragliche Arbeitnehmer und diejenigen, die arbeitslos sind , als sie Opfer der Arbeitsmarkt- Flexibilisierung wurden.

 

Wir sind eins mit den Arbeitern im Geiste, stehen und handeln für echte Gerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit, die nur durch militanten Kampf erreicht werden kann. Wir sind eins mit ihren anhaltenden Forderungen  und vor allem für die Wiedereinstellung aller unrechtmässig entlassenen Arbeiter, für die Freiheit zu organisieren und Gewerkschaften zu gründen, damit Arbeiter in den vollen Genuss ihrer Rechte kommen.  Am wichtigsten aber ist, dass wir vereint sind, zusammen mit den anderen Arbeitern und dem Rest des philippinischen Volkes, bei der Beendigung dieses System, das nur für das Interesse der ausländischen Kapitalisten und wenigen herrschenden Eliten dient und im Kampf für ein neues System, das sich für die wirklich werktätigen Massen einsetzt.