Fünf Festnahmen in Tacloban (Leyte) – Solidarität ist dringend gefordert

Vielen Dank an unser Mitglied Udo für das Zusammenstellen von Neuigkeiten über die Phillipinen:

Am 06.02.2020 wurde in der Zeit zwischen 1 und 2.30 Uhr morgens die Büros von fortschrittlichen Organisationen in Tacloban von Angehörigen der Philippinischen Nationalpolizei überfallen und fünf Personen festgenommen, darunter die Sprecherin der Selbsthilfeorganisation People Surge (Angehörige und Opfer des Supertaifuns Yolanda vom 8. November 2013), Marissa Cabaljao und ihr ein Jahr altes Baby.

Nach dem man die Gefangenen aus ihren Räumen gebracht hatte, wurden dort 2 Gewehre, 1 Maschinenpistole und Material für den Bau von Bomben platziert. Danach wurde die offizielle Meldung verbreitet: es handle sich bei den Festgenommenen um eine „kommunistische, terroristische Gruppe“. Tatsächlich sind alle 5 Mitglieder in fortschrittlichen Organisationen wie Karapatan (Menschenrechtsorganisation), Bayan Ost Visayas, Ländliche Missionare der Ost Visayas Rural Missionairies und eine Gemeindejournalistin. Das Ganze ordnet sich auch ein  in eine am 31. Oktober 2019 durchgeführte Polizeirazzia, aber der 51 Menschen  festgenommen worden sind. Die meisten davon befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. Umso notwendiger ist es hier die Solidarität für die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Festgenommenen zu entwickeln. (Bulatlat 06. und 07.02.2020) Mitglieder einer DPF-Reisegruppe hatten im August 2016 die große Freude, Marissa persönlich kennen zu lernen. Wir erlebten eine sehr engagierte  und verantwortungsbewusste, warmherzige junge Frau, die sich keiner Mühe zu schade war, um unsere Informationsinteressen zu stillen und mit den Opfern des Supertaifuns und den weiterhin sichtbaren Folgen bekannt zu machen. Alles andere als eine „Terroristin“.

Eine internationale Organisation von Journalistinnen verurteilte die Inhaftierung der in Tacloban stationierten Journalistin Cumpio (siehe Bild oben) und forderte ihre sofortige Freilassung. Die Organisation „International Association of Women in Radio and Television“ (IAWRT) ist ein globales Netzwerk mit 14 nationalen Abteilungen und Mitgliedern in 54 Ländern. Sie hat Beraterstatus bei den Vereinten Nationen Ökonomischer und Sozialrat (ECOSOC). (Bulatlat 10.02.2020)

Bankkonto der fortschrittlichen, christlichen Organisation RMP eingefroren

Mit der Begründung „Geldwäsche“ hat der philippinische Anti-Geldwäsche-Rat die Bankkonten der Rural Missionairies der Philippinen eingefroren. Damit wird den Armen in den ländlichen Gegenden die Hilfe und Dienste verweigert, die sieverdienen, so die RMP.

Die 50 Jahre alte Organisation ist eine landesweite Institution von religiösen Menschen, Frauen, Priestern und Laienbrüdern, die den Gemeinden von Bauern, Fischern, Indigenen und landwirtschaftlichen Arbeitern unterstützende Hilfe leisten. RMP-Angehörige sind ebenso Opfer von gefälschten Anklagen und Schikanen. Schwester Emma Cupin und die Laienschwester Angie Ipong sind konfrontiert mit Anklagen wie Brandstiftung, Entführung, Diebstahl und versuchtem Mord. Der Geldwäsche-Vorwurf wird mit „Terror-Finanzierung“ begründet. (Bulatlat 07.02.2020)