Junge Welt – Rainer Werning – Aufbruchstimmung in Davao
Philippinen: Künftiger Präsident Duterte bietet der radikalen Linken eine Regierungsbeteiligung an
Im Wahlkampf gerierte sich Rodrigo R. Duterte, den seine Fangemeinde auf den Philippinen kurz »Rody« oder »Digong« nennt, als knallharter Law-and-Order-Mann. Am 9. Mai gewann er die Präsidentschaftswahl mit großem Vorsprung vor dem von Präsident Benigno S. Aquino III. protegierten Kandidaten Manuel Roxas II. Nach der letzten vorläufigen Stimmenauszählung konnte Duterte annähernd 16 Millionen Stimmen der insgesamt 55 Millionen Wahlberechtigten für sich verbuchen, während Roxas trotz massiven Einsatzes staatlicher Apparate gerade mal auf 9,7 Millionen Stimmen kam. Der Sieg Dutertes mit 38,6 Prozent aller Stimmen ist umso beachtlicher, da die Wahlbeteiligung laut Aussagen der staatlichen Wahlkommission Comelec mit gut 81 Prozent außergewöhnlich hoch war.