Bericht von der Kundgebung zum 1. Mai 2020 in Dortmund

Unter Beachtung der aktuellen Sicherheitsvorkehrungen gab es in Dortmund eine Kundgebung zum 1. Mai. Im Vorfeld gab es Schwierigkeiten, weil Polizei und Ordnungsamt unter dem Vorwand des Infektionsschutzes eine Teilnehmerliste forderte. Dies konnte jedoch mit einer Eilklage beim Verwaltungsgericht abgewendet werden.

 Insgesamt trafen sich etwa 100 TeilnehmerInnen auf den vorher mit Kreide gekennzeichneten Punkten des Platzes.

Am Mikrophon sprachen eine Mitarbeiterin von Thyssen-Krupp, VertreterInnen von der Umweltgewerkschaft, des Frauenverbandes Courage, der MLPD, der Montagsdemo und die Kinder- und Jugendorganisationen Rebell und Rotfüchse.

An internationalen Organisationen vertreten waren eine Sprecherin für „Mütter von Laheh Park“ aus dem Iran, ein Solidaritätskomitee der türkischen Band „Grup Yorum“ und eine Vertreterin der Deutsch-Philippinischen Freunde.

Erschütternd war die Nachricht, dass zwei Mitglieder der „Grup Yorum“ in der Türkei bei einem Hungerstreik gegen die unmenschlichen Repressionen gegen ihre Band verstarben. Dazu gab es eine Schweigeminute.

Die Vertreterin der Deutsch-Philippinischen Freunde sprach darüber, wie der philippinische Präsident die Corona-Krise für seine uneingeschränkte Machtausübung ausnutzt und über die völlig unzureichende Ausstattung des medizinischen Personals mit Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln, was insbesondere zu hohen Todesraten beim medizinischen Personal in den Philippinen führte.

 Allgemeine Kritikpunkte während der gesamten Kundgebung bestanden u.a. in der Tatsache, dass ArbeiterInnen nur 60% Kurzarbeitergeld erhalten, Arbeitgeber jedoch von den staatlichen Entschädigungszahlungen profitieren.

Des weiteren ging es um das in den letzten Jahren kaputt gesparte Gesundheitssystem und die Schließung vieler Krankenhäuser und das, obwohl unsere Regierung seit Jahren von der Gefahr einer drohenden Pandemie wusste.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von Musikbeiträgen und Liedern wie „Bella ciao“, der Internationale und dem für das Ruhrgebiet typischen Steigerlied.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung trotz aller durch die Corona-Krise bedingten Einschränkungen.