Im Süden der Philippinen herrscht vielerorts wieder Gewalt. Dabei hätte der vor einem Jahr
ausgehandelte Friedensvertrag zwischen der Aquino-Regierung und der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF) einer geschundenen Zivilbevölkerung endlich ein Durchatmen und wenigstens etwas Sicherheit bescheren können. Was ist da nur schief gelaufen?

Link zum Artikel bei Stiftung Asienhaus

 

Chronist Rainer Werning lässt am letzten Tag der 30. Ökumenischen Philippinenkonferenz die Ereignisse der letzten 12 Monate in den Philippinen Revue passieren. Seine frei vorgetragenen Ausführungen – es gilt das gesprochene Wort – fasste er diesmal getreu philippinischer Manier in Form von Abkürzungen und Akronymen zusammen.

http://www.fisch-und-vogel.de/2015/02/philippinen-im-ueberblick/

https://www.jungewelt.de/2015/02-10/048.php?sstr=philippinen

Tageszeitung junge Welt / Berlin
Gegründet 1947
Ausgabe vom 10.02.2015, Seite 6 / Ausland
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Tod unter Drohnen

Bei desaströser Kommandoaktion von philippinischer Polizeieinheit
standen US-Militärs Pate

Von Rainer Werning

Folgen eines US-gestützten Einsatzes: Philippinische Polizisten tragen die Särge ihrer Kollegen
Foto: Romeo Ranoco/Reuters

Mamasapano – dieser Ort auf der philippinischen Insel Mindanao ist seit
dem 25. Januar zum Inbegriff einer nationalen Tragödie geworden. In den
frühen Morgenstunden dieses Sonntags scheiterten Eliteeinheiten der im
Antiterrorkampf gedrillten Special Action Force (SAF) der Philippinischen Nationalpolizei (PNP) bei ihrem Versuch, der seit Jahren international gesuchten »Topterroristen« Zulkifli bin Hir alias Marwan und Abdul Basit Usman habhaft zu werden. Wie die Tageszeitung Philippine Daily Inquirer am Sonntag berichtete, wurden die Einsatzkräfte von Aufklärungsdrohnen der US-Armee unterstützt. Doch die vermeintliche Hilfe wirft nun Fragen auf.

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Tageszeitung junge Welt / Berlin
Gegründet 1947
Sa./So., 7./8. Februar 2015 * Nr. 32
Ausgabe vom 07.02.2015 * Seite 7 / Ausland

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Aquinos Alptraum
Philippinen: Nach dem Tod von 64 Elitepolizisten gerät der Präsident
zunehmend unter Druck

Von Rainer Werning

Eine Polizistin weint vor den Särgen ihrer Kollegen am 29. Januar auf der Villamor Air Base in Manila Foto: Romeo Ranoco/Reuters

Für den philippinischen Präsidenten Benigno S. Aquino III. wird es eng. Seit am 25. Januar bei einer Offensive der Special Action Force (SAF) der Philippinischen Nationalpolizei 64 Beamte getötet wurden, wächst der
Druck auf das Staatsoberhaupt. Aquinos reguläre Amtszeit endet eigentlich erst im Juni 2016, doch geht es nach der Opposition, könnte jener »schwarze Sonntag« sie deutlich verkürzen. Der gescheiterte Versuch, die beiden seit Jahren international gesuchten islamistischen Terroristen Zulkifli bin Hir alias Marwan und Abdul Basit Usman zu ergreifen, belastet den Friedensprozess mit der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF). Und die Informationspolitik der Regierung, die nach wie vor lediglich von 44 geborgenen Leichen spricht, ist miserabel.

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https://www.jungewelt.de/2015/01-30/037.php

Tageszeitung junge Welt / Berlin

Gegründet 1947

Freitag, 30. Januar 2015, Nr. 25

30.01.2015 / Ausland / Seite 7

 

Kommandoaktion gescheitert

Nach dem Tod von 64 Polizisten im Süden der Philippinen schwindet

die Hoffnung auf Frieden

Von Rainer Werning

Metallsärge mit den Leichen der getöteten SAF-Mitgliedern auf dem Flughafen von Pasay City nahe der Hauptstadt Manila (29.1.2015) – Foto: Romeo Ranoco/Reuters

 

Für die philippinischen Sicherheitskräfte war der vergangene Sonntag ein schwarzer Tag. Nie ist es in der jüngeren Geschichte des Inselstaates vorgekommen, dass an nur einem einzigen Tag 64 Polizisten erschossen wurden – die Regierung spricht indes nur von 44 geborgenen Leichen. Am Januar hatten Mitglieder der Special Action Force (SAF), einer Eliteeinheit der philippinischen Nationalpolizei, versucht, in Mamasapano in der Provinz Maguindanao zwei »Topterroristen« zu ergreifen. Doch die geheime Kommandooperation endete in einem Desaster. Sie fand in einem Gebiet statt, wo u. a. Einheiten der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF) stationiert sind.

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