Philippinen: Gedenken an 40. Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Marcos

 

Von Dominik Hammann (Manila) und Rainer Werning

Zahlreiche politische Organisationen und Parteien erinnern am heutigen Freitag auf den Philippinen an den 21. September 1972. An diesem Tag, auf dem Höhepunkt der US-Aggression gegen Vietnam, Laos und Kambodscha, hatte der damalige philippinische Präsident Ferdinand E. Marcos landesweit das Kriegsrecht verhängt. Er begründete diesen Schritt damit, der »kommunistischen Subversion« und dem »muslimischen Sezessionismus« einen Riegel vorzuschieben und die Privatarmeen mächtiger Politiker zu zerschlagen. Die jeweils Ende der 1960er Jahre gegründete Kommunistische Partei (CPP) und ihre Guerillaorganisation Neue Volksarmee (NPA) sowie die Nationale Moro-Befreiungsfront (MNLF) im Süden des Landes hatten gegen Marcos mobil gemacht, der 1969 in einem Klima von Gewalt und Betrug wiedergewählt worden war.

 

http://www.jungewelt.de/2012/09-21/026.php

Rainer Werning/Niklas Reese

Perlas na Silangan – Perle des Ostens – werden die Philippinen genannt. Das gesellschaftspolitische Handbuch, das nunmehr bereits in vierter, vollständig überarbeiteter und aktualisierter Auflage erscheint, liefert einen kompakten Einblick in Geschichte und Gegenwart, Land und Leute. Es verdichtet die Informationen und Diskussionen zu zentralen gesellschaftspolitischen Problemfeldern in zahlreichen Beiträgen – zu Landwirtschaft und Landreform, zu Arbeitsmigration und sozialer Sicherung, zu Bildung, Gesundheit und Gender, Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und vielem mehr. Geschrieben von langjährigen PhilippinenkennerInnen skizziert das Buch die Lebenswelten und politischen Kämpfe in einem Land des globalen Südens. Es soll den LeserInnen dabei behilflich sein, eigene Einblicke zu unternehmen beziehungsweise zu vertiefen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Darüber hinaus möchte es bei zahlreichen Menschen Interesse für die Philippinen wecken sowie eventuelle touristische Erfahrungen bereichern.
ISBN 978-3-89502-339-2
500 Seiten, Broschur
zahlreiche s/w-Fotos
Erscheinungsjahr 2012

Preis 19,90 €

 

http://www.horlemann.info/buecher/reise/buchtitel/unsere-aktuelle-neuerscheinung-handbuch-philippinen-11.html

u Vor 40 Jahren, am 21. September 1972, verhängte der philippinische Präsident
Ferdinand E. Marcos das Kriegsrecht über den südostasiatischen Inselstaat.
Er begründete dies unter anderem damit, »der kommunistischen Subversion
« endgültig einen Riegel vorzuschieben.
Als Marcos im Frühjahr 1986 stürzte, zählte die Neue Volksarmee (NPA),
die Guerillaorganisation der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP),
gemäß US-amerikanischer Militärstrategen mit zirka 30 000 Kombattanten
zur »weltweit schnellstwachsenden Guerilla«.
Aufgrund harscher innerparteilicher Auseinandersetzungen und verschiedener
staatlicher Aufstandsbekämpfungsprogramme ist seitdem zwar der Einfluß
der CPP geschwunden. Doch den Regierungen in Manila gelang es nicht,
die Partei und ihre Guerilla zu zerschlagen. Im folgenden Beitrag skizzieren
Rainer Werning und Niklas Reese, an der Universität Bonn lehrende Sozialund
Politikwissenschaftler, die Entwicklungen innerhalb der philippinischen
Linken.
Ihr Text ist der Vorabdruck eines Beitrags in dem in diesen Tagen in 4., aktualisierter,
vollständig überarbeiteter Auflage erscheinenden und von ihnen
gemeinsam herausgegebenen »Handbuch Philippinen – Gesellschaft, Politik,
Wirtschaft, Kultur« (Berlin: Horlemann Verlag, broschiert, 500 Seiten, 19,90 Euro).

Zwischen Volksarmee und Zivilgesellschaft – Aus dem Tritt geraten? – Die radikale Linke auf den Philippinen

https://dp-freunde.de/comm/wp-content/uploads/2012/09/JW_2012-09-04_THEMA.pdf

Dr. Rainer Werning liest aus seinem Buch

Krone, Kreuz und Krieger – Europäische Vermächtnisse in den Philippinen

 

Veranstalter_innen:
Philnetz e.V.
Babaylan Germany/
Philippine Women´s Forum e.V.
Ladies of Rizal Cologne Chapter

Wann: Freitag, den 5. Oktober 2012 um 19:00 Uhr

Wo: Caritas Internationales Zentrum
Stolzerstr. 1 A
50674 Köln

https://dp-freunde.de/comm/wp-content/uploads/2012/06/Rainer_Wernings_Lesung_5_10_12.pdf

 

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WECHSELVOLLE GESCHICHTE(N)

Die Philippinen sind das einzige Land in der Region Südost- und Ostasien, das nach einem westeuropäischen Herrscher, Philipp II., benannt ist. „Unsere Landsleute hatten das historische Pech“, schrieb einst der bekannteste zeitgenössische Schriftsteller des Inselreiches, Francisco Sionil José, „etwa 350 Jahren im spanischen Konventsmief und ein halbes Jahrhundert unter Hollywood-Herrschaft leben zu müssen, von einem dreijährigen Intermezzo unter japanischer Knute einmal abgesehen.“

https://dp-freunde.de/comm/wp-content/uploads/2011/09/Krone-Kreuz-und-Krieger.pdf

 

Verlag Neuer Weg  *  Essen

112 Seiten

9 Euro

Ist über die DPF e.V. sowie im Buchhandel erhältlich !

In Deutsch-Englisch

In Zusammenarbeit mit den Deutsch-Philippinischen Freunden.


 

Die Jahrhunderte währende Kolonialherrschaft hat in den Philippinen tiefe Spuren hinterlassen, die bis heute auf Schritt und Tritt spürbar sind und das Denken und Handeln der Filipinos nachhaltig beeinflussen.

Das Buch von Rainer Werning, einem ausgewiesenen Landeskenner, verfolgt die Spuren und Vermächtnisse, die vor allem europäische Länder – neben der Kolonialmacht Spanien auch Portugal, Frankreich, Österreich, Deutschland, Britannien und die Niederlande – in dem südostasiatischen Land hinterlassen haben.

Da gab es beispielsweise Ethnographen und Anthropolgen, die sich im Lande auf Schädelsuche begaben und solche „Funde“ in europäische Museen verfrachteten und mit Ferdinand Blumentritt einen Gelehrten und Freund der Philippinischen Revolution, der niemals philippinischen Boden betreten hatte und dennoch etwa 200 wissenschaftliche Abhandlungen über den Archipel verfasste. Da Hitlerdeutschland vor und während des Zweiten Weltkriegs mit dem Italien unter Benito Mussolini und dem Japanischen Kaiserreich im Rahmen der Achsenmächte eng verbündet war, gelangte auch der Nazismus als Wegbereiter des japanischen Militarismus auf die Inseln. Gleichzeitig aber boten die Philippinen eine Zufluchtstätte für zahlreiche in Europa verfolgte Juden, die hier außergewöhnliche Karrieren machten.

Ein Buch, das vielfältige Facetten einer wechselvollen Geschichte präsentiert, die selbst den meisten Filipinos bis dato nicht bekannt war.

Tageszeitung junge Welt / Berlin

04.06.2012 / Politisches Buch / Seite 15

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 http://www.jungewelt.de/2012/06-04/007.php

»Erziehen und zivilisieren«

 

    Rainer Werning über koloniales Erbe in den Philippinen

Arnold Schölzel

 

Die These »Kein Liberalismus ohne Kolonialismus (und Rassismus)« ist

mehr bekannt als begriffen. Der Titel des Buches »Krone, Kreuz und

Krieger. Europäische Vermächtnisse in den Philippinen« von Rainer

Werning scheint zunächst keinen Bezug zu ihr zu haben. Der Band enthält aber einen hochverdichteten, reich mit historischem und aktuellem Material gestützten Beleg für die in der Wendung ausgesprochene Auffassung. Vorlage für den in deutsch und englisch gedruckten Text war ein Manuskript, das der Autor während einer Vortragsreise an mehreren Universitäten der Philippinen genutzt hatte.

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