Der Publizist Rainer Werning ist ein ausgewiesener Kenner der Philippinen. Zahlreiche Publikationen mit Schwerpunkt Philippinen belegen dies nachdrücklich. Seine neueste Veröffentlichung ist ein Taschenbuch, das die europäischen Vermächtnisse auf den Philippinen zum Inhalt hat. Es gliedert sich in einen deutsch- und einen englischsprachigen Teil. So wird auch Lesern, die nur über englische Sprachkenntnisse verfügen, ein interessanter Lesestoff geboten. Trotz des beschränkten Seitenumfangs wartet das Taschenbuch mit einer Fülle von Details auf, die bisher in der deutschen Philippinenliteratur nicht oder nur wenig bekannt sind.

Die grundsätzliche Feststellung, dass die Geschichte der Philippinen in den vergangenen Jahrhunderten maßgeblich vom spanischen Kolonialismus und dem späteren amerikanischen Imperialismus bestimmt war und vielleicht auch noch bestimmt wird, wird mit vielen Hinweisen und Belegen dokumentiert.

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Nun also ist es amtlich: Der augenblicklich ideelle Gesamtschurke ist mit Muammar al-Gaddafi ein Mann, dem
es verwehrt blieb, sein 42. Amtsjahr rund abzuschließen. Dass er sich überhaupt so lange in seinen Zitadellen
der Macht verschanzt halten konnte, verdankte er der aktiven Mithilfe hochrangiger Politiker und Militärs
der „westlichen Werte- und Staatengemeinschaft“ und deren nicht minder schurkischen Geheimdienste – ein
nachgerade klassisches Banditentum auf Gegenseitigkeit!

Glosse bitte hier lesen

Zum Tode des philippinischen Kommunisten Gregorio Rosal

Rainer Werning
 
Der 64jährige Gregorio Rosal, besser bekannt unter seinem Decknamen »Ka (Genosse) Roger«, war die längste Zeit seines Lebens für die philippinische Linke Gesicht und Herz des revolutionären Untergrunds. Für die Herrschenden seines Landes, vor allem für die Streitkräfte der Philippinen (AFP) und deren Kommandospitzen, war »Ka Roger« der ideelle Gesamtterrorist. Jahrelang hatten AFP-Eliteeinheiten etliche Militärkampagnen entfesselt, um den Mann zur Strecke zu bringen – vergeblich. Fabrizierte Anklagen gegen Rosal und selbst ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Peso (zirka 84000 Euro) fruchteten ebensowenig. »Ka Roger« foppte immer wieder seine Feinde, unterstützt und geschützt von einer wachsenden Zahl seiner Bewunderer diesseits und jenseits des politischen Untergrunds. Schließlich konnten seine Gegner und Feinde nicht umhin, ihm, dessen untrügliches Markenzeichen das ständige Tragen einer Mao-Ballonmütze war, zumindest unterschwellig Respekt zu zollen. Das will was heißen.

Am 9. Oktober veröffentlichte die Kommunistische Partei der Philippinen (CPP) auf ihrer Website die Nachricht vom Tode ihres Sprechers Gregorio »Ka Roger« Rosal. Er sei 64jährig bereits am 22. Juni in einer Guerillazone an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Die späte Bekanntmachung begründete die CPP-Führung damit, man hätte zunächst die Töchter des Verstorbenen und andere Verwandte informieren und gleichzeitig notwendige Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen.
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Wir möchten auch auf neue Publikationen aus dem philippinenbüro und seinem Umfeld hinweisen. In zwei Wochen wird das Buch „Rohstoffrausch. Die Auswirkungen von Bergbau in den Philippinen“ (Hrsg: philippinenbüro) unter der ISBN 978-3-933341-55-6 erhältlich sein. Aus dem Klappentext:

„Bergbau in rohstoffreichen Ländern pendelt häufig zwischen hohen Erwartungen und ernüchternder Wirklichkeit. Deutsche und europäische Politik sind auf der Jagd nach Rohstoffen, fordern vor allem für ihre Unternehmen Rechte, wie Investitionssicherheit und Marktzugang. Dahingegen haben die Unternehmen kaum Pflichten.

Mit dem Mining Act von 1995 haben die Philippinen ein liberalisiertes Bergbaugesetz verabschiedet. Doch was sind die Konsequenzen für Mensch und Umwelt? Konnten die Versprechungen von Arbeitsplätzen und Investitionen gehalten werden? Wie wirkt sich Bergbau auf Menschenrechte aus? Das vorliegende Buch beleuchtet, welche Akteure Interesse an der Liberalisierung haben. Wer sind die Investoren, welche Unternehmen beteiligen sich am Abbau? Vor allem wird aber der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen hat der Bergbau in den Philippinen auf die Menschenrechte, auf Indigene und lokale Gemeinschaften und auf die Umwelt. Es stellt zudem die Fragen, welche Rechenschaft müssen Unternehmen ablegen, welche Initiativen und welche Proteste gibt es in den Philippinen.“

Darüber hinaus erscheinen in Kürze die Tagungsdokumentation der Fachtagung „Menschenrechte in den Philippinen. Entwicklungen und Trends unter der Regierung Aquino“ (Hrsg.: Lilli Breininger und Hannah Wolf) – mehr Infos unter: Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen. Weiterhin erscheint „Krone, Kreuz und Krieger“ Ende Oktober, das neue Buch von Autor Rainer Werning – mehr Infos unter: DP-Freunde.
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Seit fast einem Jahrzehnt (länger als der Zweite Weltkrieg)
herrscht in Afghanistan Krieg. Ein Krieg, der – so heißt
es unisono in den Hauptstädten der westlichen Staatengemeinschaft
– geführt wird im Namen von „freedom & democracy“.
Auch für den Einsatz von Kontingenten der Bundeswehr
wurde das Argument bemüht, „am Hindukusch“ werde
„unsere Freiheit verteidigt“. Was aber, wenn mit einem Scheitern
der militärischen Intervention in Afghanistan gleichzeitig
die im Westen als hehre Ideale ausgewiesenen Ziele
am Hindukusch zu begraben sind?

Gastbeitrag von Rainer Werning für die Rote Fahne 26/2011

 

Die Verhandlungen zwischen Vertretern der philippinischen Regierung und der Moro Islamischen Befreiungsfront befinden sich nunmehr im vierzehnten Jahr

Von Rainer Werning

Ende April trafen sich unter der Schirmherrschaft Malaysias die Unterhändler Manilas und der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF) zu einer erneuten Verhandlungsrunde in Kuala Lumpur. Das alles überragende Thema bleibt eine dauerhafte Friedenslösung für die Südphilippinen, wo bewaffnete Konflikte seit Ende der 1960er Jahre annähernd 150.000 Menschen das Leben kosteten und Hunderttausende zu Flüchtlingen werden ließen. Vor allem Jolo war damals das Epizentrum eines Bürgerkriegs, wo sich Angehörige des muslimischen Widerstandes (seinerzeit der Moro Nationalen Befreiungsfront, MNLF) heftige Gefechte mit den Regierungstruppen lieferten.

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Tageszeitung junge Welt / Berlin

02.05.2011 / Ausland / Seite 7

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Jüngste Nordkoreareise des US-amerikanischen Expräsidenten James

Carter blieb im Ergebnis mager

 

Rainer Werning

 

Das hatte sich der frühere US-Präsident James Carter doch anders

vorgestellt. Sein dritter Besuch in Nordkorea, der ihn vom 26. bis zum

28. April in die Volksrepublik führte, verlief ohne konkrete Ergebnisse,

wenngleich im Vorfeld der Stippvisite hohe Erwartungen daran geknüpft

wurden. Schließlich hatte sich der Elder Statesman und

Friedensnobelpreisträger 2002 erhofft, einen Prozeß initiieren zu

können, um das seit dem Ende des Koreakrieges am 27. Juli 1953 lediglich

bestehende Waffenstillstandsabkommen schrittweise in eine

friedensvertragliche Regelung auf der koreanischen Halbinsel zu

überführen. Das klappte letztlich ebenso wenig wie ein Zusammentreffen

mit Nordkoreas mächtigem Vorsitzenden der Nationalen

Verteidigungskommission und »Geliebten Führer«, Kim Jong Il.

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