Wir waren drei in den Niederlanden lebende Frauen aus der philippinischen Frauenbewegung, zwei Frauen, die sich in einer kurdischen Organisation engagierten, eine Frau von Solidarität International und ich als Vertreterin der DPF.

Zunächst hielt Coni Ledesma einen Vortrag über die Geschichte der IWA: Die IWA wurde 2010 in Montreal (Kanada) von der philippinischen Frauenorganisation GABRIELA und einer kurdischen Frauenorganisation gegründet. Sie ist Teil der internationalistischen Organisation ILPS mit insgesamt 18 Organisationen und versteht sich als ebenfalls internationalistisch und anti-imperialistisch. Mitglieder der IWA sind sowohl Bewegungen als auch Einzelfrauen aus allen Kontinenten, bisher außer Afrika. Die IWA spricht sich gegen jegliche Diskriminierung von Frauen aus, unterstützt Bewegungen auf lokaler Ebene und andere Frauengruppen, z.B. eine Frauengruppe gegen Bergbau in Ecuador.

Wir haben diskutiert, mit welchen Inhalten wir uns bei IWA Europa beschäftigen. Eine erste Idee war eine Kritik an einer von Heiko Maas gestartete Kampagne, in der er sich für den Schutz von Frauen in Kriegsgebieten ausspricht. Wir finden das heuchlerisch, da er andererseits für Waffenlieferungen in Kriegsgebiete verantwortlich ist und nicht bereit ist, sich für flüchtende Frauen wie Yolande Fleur einzusetzen.

Mehr Informationen: https://iwa2010.org

Salvador Romero, 42, ehemaliger Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation Karapatan wurde am 7. Juli 2019 in Manuyod auf der Insel Negros erschossen. Er ist das jüngste Opfer einer Welle politischer Morde (250 seit Dutertes Amtsantritt 2016) auf der Insel.

Neu ist bei diesen Morden, dass sie im Rahmen eintägiger Großoperationen der Sicherheitskräfte erfolgen. Wahlweise werden sie unter dem Vorwand des Anti-Drogen-Kampfes, des Kampfes gegen illegale Waffen oder der Aufstandsbekämpfung durchgeführt und richten sich vor allem gegen AktivistInnen. Die Morde werden damit legitimisiert, dass sich die Opfer angeblich bei der Festnahme mit Gewalt widersetzt haben. In einigen Fällen wie dem Massaker an LandarbeiterInnen in Sagay oder der Ermordung des Menschenrechtsanwalts Benjamin Ramos werden die Opfer und die Überlebenden für die Morde verantwortlich gemacht. Im Fall des Massakers von Sagay klagten Polizei und Militär zwei Mitglieder der Nationalen Föderation von ZuckerrohrarbeiterInnen (NFSW) an. Im Fall von Ramos wurde sein Tod mit einem Streit um Spielschulden erklärt.

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Da unser DPF-Stand etwas abgelegen war, befürchteten wir zu Beginn, wenig Abnehmer für unsere Frühlingsrollen, Adobo, Waffeln, Kuchen, Kaffee und Kunsthandwerk zu bekommen. Zu unserem Erstaunen herrschte am Pfingstwochenende ein großer Andrang, so dass das Adobo schon am Samstag Abend ausverkauft war, zudem verkauften wir noch etliche Portionen Pommes für ICOR.

Auch das Kulturprogramm hatte wieder viel zu bieten. Ein Höhepunkt war ein Tribunal, bei dem Alassa M., der leider nicht persönlich anreisen durfte, über Video eine Rede hielt. Ihm gegenüber wurden Videos mit Horst Seehofers menschenverachtenden Statements zur Flüchtlingspolitik gestellt. Viele Flüchtlinge waren zudem angereist und berichteten von ihren Erfahrungen.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung von Gabi Fechtner zum Thema „Imperialismus“ wurde zu unserer großen Überraschung ein Video eingeblendet, in dem José M. Sison Grüße bestellte.

Außerdem haben wir uns gefreut, Cathy aus den Philippinen, die seit 2011 in Potsdam lebt, auf dem Pfingstjugendtreffen begrüßen zu können. Abgesehen von einem Sturm in der ersten Nacht hatten wir Glück mit dem Wetter. Insgesamt wieder ein gelungenes Festival!

Düsseldorf (29.6.2019, Korrespondenz): Defend Jobs, Philippinen, und das Webportal Bulatlat berichten von einem Überfall auf Chemiearbeiterinnen und -arbeiter in Laguna. Die Firma Pepmaco ist der größte Waschmittel-Produzent in den Philippinen,  in einem Industriepark. Die Streikenden erhalten an ihren Streikposten keine Nahrungsmittel, heute Nacht um 1 Uhr wurden sie von Hunderten Streikbrechern angegriffen mit Gesichtsmasken und voller Kampfausrüstung. 12 Arbeiter wurden schwerst verletzt und mussten in Krankenhäuser.
Seit Montag waren die Arbeiter im Streik. Ihre Forderungen: Gegen Massenentlassungen, Vertragsarbeit, Angriffe auf die Gewerkschaft, niedrige Löhne, 12-Stunden-Arbeitstage, Sieben-Tage-Woche und unsichere Arbeitsbedinungen. Viele Frauen erleiden Fehlgeburten aufgrund der Chemikalien. „Defend Jobs“ unterstützt seit Monaten den Kampf und die erfolgreiche Gründung der Gewerkschaft vor Ort.
Solidaritätsadressen an die Arbeiterinnen und Arbeiter über die Deutsch-Philippinischen Freunde e.V., <vorstand@dp-freunde.de>
Hier die Original-Artikel: