8. November 2016

Herr Präsident,

ich ergreife das Wort in einer Angelegenheit persönlicher und kollektiver Ehre.

Ich ergreife das Wort im Namen von Susan Quimpo, eines vorpubertären Mädchens während der frühen Jahre des Kriegsrechts, das seine Wochenenden damit verbrachte, gekochten Reis für Inhaftierte in Gefängnissen für politische Gefangene zu verpacken. Fünf ihrer Geschwister waren während des Kriegsrechts inhaftiert – allesamt studentische Aktivisten der Untergrundbewegung. Ihr Bruder Nathan wurden von seinen Häschern nackt ausgezogen und mehrmals mit einem Schlagstock verprügelt. Ihrem Bruder Jan – und ich zitiere aus ihrem Buch ‚Subversives Leben‘ – „wurde der Kopf wiederholt in einen mit Urin gefüllten Nachttopf getaucht, in seine Hoden wurde Wasser gespritzt und seine Füße wurden mit Strom führendem Draht  berührt und zerstochen.“

Jan Quimpo gehört in die Reihe der Verschwundenen und beim letzten Gespräch, das Susan mit ihm hatte, hat er sie darum gebeten, ihm etwas für das Abendessen zu zurück zu lassen. Jun, ein weiterer Bruder, wurde 1981 in Nueva Ecija erschossen.
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20.10.16 – Im Rahmen der Reihe „Internationalismus Live“ präsentiert die MLPD in Zusammenarbeit mit den Deutsch-Philippinischen Freunden am Mittwoch, 26. Oktober, die Veranstaltung „Die Perspektiven des Befreiungskampfs nach dem Amtsantritt von Präsident Duterte“.

Gast des Abends wird Coni Ledesma sein. Sie ist Mitglied der Verhandlungskommission der Nationalen Demokratischen Front der Philippinen (NDFP) bei den Friedensverhandlungen mit der Regierung und Vorsitzende des Komitees Frauen- und Kinderrechte der NDFP.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Veranstaltungsort ist das Dienstleistungszentrum Horster Mitte, Schmalhorststr. 1, Gelsenkirchen. Der Eintritt beträgt 4 Euro/ermäßigt 2 Euro.

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Tageszeitung junge Welt / Berlin

Gegründet 1947 – Dienstag, 4. Oktober 2016, Nr. 230

Aus: Ausgabe vom 04.10.2016, Seite 7 / Ausland

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Duterte – Idi Amin – Hitler

Die politische Farbenlehre des philippinischen Präsidenten: Mal braun, mal schwarz, mal rot

 Von Rainer Werning

Präsidiale Geste: Die ausgestreckte Faust war das Markenzeichen derWahlkampagne von Rodrigo Duterte (San Miguel, 15.9.2016) Foto: Erik de Castro/Reuters

 

Rodrigo Roa Duterte, der 16. Präsident der Philippinen, wird Ende dieser Woche seine ersten 100 Tage im Amt absolviert haben. Und bereits jetzt steht fest, dass er in die Annalen der Geschichte des südostasiatischen Inselstaates als dessen schillerndster, kontroversester und unberechenbarster Präsident eingehen wird. In manisch-repressiver Manier verfolgt »Rody« oder »Digong«, wie seine Fangemeinde ihren als politischen Messias gefeierten Boss nennt, einen erklärten »Krieg gegen Drogen, Kriminalität und Korruption«. Koste es, was es wolle. Bislang sind annähernd 4.000 Menschen als vermeintliche Drogendealer oder Abhängige Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen geworden.

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Philippinen – Recht auf Gesundheit – Realität, Herausforderungen und Chancen
Wenn man auf den Philippinen in der Nähe der großen Städte oder Ballungszentren wohnt und – viel wichtiger – über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, hat man Zugang zu vielfältiger medizinischer Versorgung, modern und auf höchstem Niveau.
Das aber trifft nicht auf die Mehrheit der philippinischen Bevölkerung zu. Dennoch hat auch sie einen Anspruch auf das in der Verfassung erklärte Recht auf Gesundheit: „The State shall protect and promote the right to health of the people and install health consciousness among them.“
Zu dem Thema „Philippinen – Recht auf Gesundheit – Realität, Herausforderungen und Chancen“ haben wir namhafte Referentinnen und Referenten eingeladen, deren Namen Sie bitte der beigefügten Tagesordnung entnehmen. Mit ihrer Hilfe wollen wir uns einen Überblick verschaffen über den aktuellen Stand des Gesundheitssystems.
Wer sind die verantwortlichen Akteure, wo gibt es gelingende Ansätze, wer hilft bei Problemen? Kann die Gesundheit der Bevölkerung durch die Arbeit staatlicher und/oder privater philippinischer Einrichtungen, das Engagement der Kirchen und/oder auswärtiger Organisationen sichergestellt werden? Spielt das angestrebte EU-RP-Freihandelsabkommen dabei auch eine Rolle?