Von Rainer Werning, Manila

Am kommenden Montag entscheidet sich, ob sich der Inselstaat von der Präsidentschaft Gloria Macapagal-Arroyos erholen kann – oder ob er endgültig zum Armenhaus Südostasiens verkommt.

«Ich habe mich entschlossen, bei der Präsidentschaftswahl im Mai 2004 nicht anzutreten. Würde ich kandidieren, erforderte das meinerseits grosse politische Anstrengungen. Da ich aber in den vergangenen zwei Jahren eine der Personen war, die für die nationale Zersplitterung und die tiefen Risse in der Gesellschaft die Hauptverantwortung trug, bedeuteten meine politischen Bemühungen eine nicht enden wollende Zersplitterung.»
Gloria Macapagal-Arroyo, Präsidentin der Philippinen, am 30. Dezember 2002

 

Das kleine schmucklose zweistöckige Gebäude mit der Hausnummer 531 in der Padre Faura Street in Manilas altem Stadtbezirk Ermita ist eine feine Adresse. Seit Mitte der sechziger Jahre zählt der hier untergebrachte Solidaridad Book Shop zu den bestsortierten Buchhandlungen im Megamoloch Manila. Solidaridad – das ist seitdem auch ein beliebter Treffpunkt von AutorInnen, Intellektuellen und Kunst- und Kulturschaffenden. Sie alle finden hier – wie Alkoholsüchtige im Spirituosenladen – den Stoff, nach dem ihnen der Sinn steht: Bücher von Theodor Adorno bis Emile Zola, vom Existenzialismus über den Zenbuddhismus bis zum Marxismus.

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http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=220798

Wenn der Kokon den Taifun zerstört, wird der Schmetterling die Sonne umarmen“. Mit dieser Metapher beschrieben philippinische Bürgerrechtler in den 1970er Jahren die Erwartung auf einen tiefgreifenden Wandel ihres Landes. Dort hatte Präsident Ferdinand E. Marcos am 21. September 1972 das Kriegsrecht ausgerufen und den Grundstein für ein diktatorisches Regime gelegt, das erst 1986 durch eine friedliche Revolution gestürzt wurde. Aber auch 35 Jahre danach ist die Vergangenheit noch lebendig. Jetzt droht der Taifun den Kokon zu zerstören. Eine Sendung von Rainer Werning. SWR2 Wissen vom 21.09.2007

 

Presseerklärung

Pressemitteilung als PDF

Die Deutsch-Philippinischen Freunde e.V. (DPF) protestieren gegen die willkürliche Verhaftung von 43 Ärzten und Pflegern

 

Etwa 300 staatliche Sicherheitskräfte stürmten am Morgen des 06. Februar 2010 gewaltsam das Farmhaus von Dr. Melecia Velmonte, einer am regierungseigenen Philippine General Hospital in Manila tätigen und auf Infektionskrankheiten spezialisierten Ärztin. Ein 43-köpfiges Team von Pflegekräften absolvierte gerade einen medizinischen Fortbildungskurs. Das Farmhaus diente in der Vergangenheit wiederholt als Trainingszentrum für landesweit in basisorientierten Gesundheitsprogrammen engagierte Mitarbeiter/innen. Initiiert wurden die Kurse und Austauschprogramme maßgeblich von zwei sozialpolitisch engagierten NGOs, der eingetragenen Stiftung für gemeindeorientierte medizinische Entwicklung (COMMED), und dem landesweit verankerten Rat für Gesundheit und Entwicklung (CHD). Die DPF sind seit über 10 Jahren freundschaftlich mit dem CHD verbunden und haben häufig Medikamente und weitere Sachspenden für die „Barfußärzte“ gesammelt.

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Mit der willkürlichen Verhaftung von 43 medizinischen Pflegekräften eröffnet die philippinische Regierung

ihren stramm antikommunistischen Wahlkampf

 

Von Rainer Werning

 

Knapp drei Stunden dauerte der kombinierte Großeinsatz philippinischer Soldaten und Polizisten in den Morgenstunden des 6. Februar in der Ortschaft Morong in der an Manila angrenzenden Provinz Rizal, bis deren Kommandeure die Parole „mission accomplished“ ausgaben. Etwa 300 staatliche Sicherheitskräfte stürmten an jenem Samstagmorgen gewaltsam das Farmhaus von Dr. Melecia Velmonte, einer am regierungseigenen Philippine General Hospital in Manila tätigen und auf Infektionskrankheiten spezialisierten Ärztin, wo gerade ein 43-köpfiges Team von Pflegekräften einen medizinischen Fortbildungskurs absolvierte. Das Farmhaus diente in der Vergangenheit wiederholt als Trainingszentrum für landesweit in basisorientierten Gesundheitsprogrammen engagierte Mitarbeiter/innen und als Begegnungsstätte für medizinisches Fachpersonal aus dem universitären Bereich. Initiiert wurden die Kurse und Austauschprogramme maßgeblich von zwei sozialpolitisch engagierten NGOs, der eingetragenen Stiftung für gemeindeorientierte medizinische Entwicklung (COMMED) und dem landesweit verankerten Rat für Gesundheit und Entwicklung (CHD). Ohne einen gültigen Haftbefehl vorzuweisen, wurden alle Anwesenden durchsucht und gefesselt. Anschließend verband man ihnen die Augen, legte ihnen Handschellen an und transportierte sie wie Vieh auf Lastwagen und in bereitgestellten Minibussen ins benachbarte Militärcamp Capinpin.

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Published on Bulatlat (http://www.bulatlat.com)

Church Voice is as Strong as Ever – Bishop Bolocon

Our partner churches do speak out today. We bring our issues to our partner churches in the United States like the Presbyterian Church, the United Methodist Church, United Church of Christ USA, Reform Church in America. And they all send us solidarity messages, and they also called on their own government to do something about these issues.” – UCCP Bishop Elmer Bolocon

BY RAINER WERNING
Contributed to Bulatlat
Vol. VII, No. 47, January 6-12, 2008

Bishop Elmer Bolocon was the General Secretary of the United Church of Christ in the Philippines (UCCP) from 1998 to 2006 and has served as the General Secretary of the Ecumenical Bishops Forum (EBF). Bishop Bolocon testified as an expert witness during the second session on the Philippines of the Permanent People’s Tribunal (PPT) in Den Haag, The Netherlans in March 2007.

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Tageszeitung junge Welt / Berlin

09.12.2009 / Ausland / Seite 6

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Philippinische Präsidentin wegen Verhängung des Kriegsrechts im

Süden des Landes scharf kritisiert

Von Rainer Werning

Gegen die von der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo- Macapagal

verkündete Proklamation Nr. 1959, mit der sie am vergangenen Sonnabend

über die südliche Provinz Maguindanao das Kriegsrecht verhängte, regt sich landesweit massive Kritik.

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Tageszeitung junge Welt / Berlin

08.12.2009 / Ausland / Seite 6

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Philippinen: Gravierende Armut in Provinz Maguindanao,

über die Kriegsrecht verhängt wurde

Von Rainer Werning

Mit der Proklamation Nr. 1959 verhängte die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo am vergangenen Sonnabend über die südliche Provinz Maguindanao das Kriegsrecht (siehe jW vom 7.12.). Als Grund nannte sie die prekäre Sicherheitslage in der Region, nachdem dort am 23. November ein politisch motiviertes Massaker mindestens 57 Menschen – darunter allein 30 Journalisten – das Leben gekostet hatte. Als Hauptverdächtige gelten Angehörige des mächtigen Ampatuan-Clans, die zeitgleich mit dem Amtsantritt von Arroyo im Jahre 2001 die Provinz als unangefochtene feudale Kriegsherren verwalteten. Als Belohnung für ihre massiven Manipulationen bei der Präsidentschaftswahl 2004 und den

Senatswahlen 2007 zugunsten Arroyos genossen die Ampatuans bis Ende

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