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Bei den Präsidentenwahlen auf den Philippinen bekam der 64-Jährige Ferdinand Marcos jr. nach einer inoffiziellen Auszählung mehr als doppelt so viele Stimmen wie seine schärfste Rivalin, die Oppositionsführerin Leni Robredo. Hunderte Menschen gingen vor dem Gebäude der Wahlkommission auf die Straße und warfen der Behörde Wahlbetrug vor. Bei der Abstimmung hatten Berichten zufolge Tausende Bürger wegen defekter Stimmenzählmaschinen nicht wählen konnten.
Es ist schon ein kleines Wunder, dass der Sohn des früheren Diktators anscheinend so eindeutig die Präsidentenwahlen gewinnen konnte.
Doch die Marcos-Familie war auch nach dem Sturz des Diktators Mitte der 80er-Jahre sehr präsent im politischen Geschäft der Philippinen.
Keine andere Familie – präziser: kein anderer politischer Clan – hat zudem seit der Gründung der Republik der Philippinen am 4. Juli 1946 so dauerhaft und tiefgreifend das politische Geschehen in dem südost-asiatischen Inselstaat bestimmt wie die aus einer nördlichen Region stammende Marcos-Familie.
In diesem Beitrag stellen wir zusammen mit dem Autor und Politologen Rainer Werning die politische Entwicklung der Philippinen seit dem 2. Weltkrieg dar. Und damit die Gründe für den Ausgang der Präsidenten-wahl.

Den Audio-Beitrag finden Sie hier

https://www.rf-news.de/2022/kw19/ultrarechte-antikommunisten-gewinnen-wahlen-in-den-philippinen

Am 9. Mai 2022 haben in den Philippinen die Wahlen für alle Ebenen stattgefunden: Präsidentschaft, Kongress, Senat, Bürgermeister. Nach einem automatisierten Wahlauswertungsverfahren gibt es erste Ergebnisse, allerdings werden die Gesamtwahlergebnisse erst für Ende Mai erwartet. Dann erst werden die Stimmenauszählungen für die fortschrittlichen Partei-Listen wie Gabriela (Frauen), Anakpawis (Arbeiter und Bauern), ACT (Lehrer) etc. vorliegen. Hier weiterlesen…

 

Am 9. Mai gehen die Filipinos an die Urnen, um ihren Präsidenten und eine Vielzahl von Vertretern zu wählen, von lokalen Amtsträgern wie Bürgermeistern und regionalen Gouverneuren bis hin zu nationalen Amtsträgern wie Kongressabgeordneten und Senatoren. Insgesamt geht es um mehr als 16 500 Positionen mit schätzungsweise 82 000 Kandidaten in einer großen demokratischen Übung.

Die Philippinen sind mit ihren rund 112,5 Millionen Einwohnern die siebtgrößte „demokratische“ Nation der Welt. Seit dem Sturz der Marcos-Diktatur im Jahr 1986 werden dort die Amtsträger durch das Volk gewählt. Diese Wahl sollte für die internationale Gemeinschaft von großer Bedeutung sein, aber es gibt einen besonderen Faktor, der weltweit Besorgnis erregt.

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