20 Regeln und Ratschläge im Kampf gegen die Corona-Pandemie,
die von der MLPD, ihren Ärzten und Verbündeten entwickelt wurden.
Für den internationalen Gebrauch begrüßen wir ausdrücklich den Erfahrungsaustausch, um im gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie voneinander zu lernen.

Hier als PDF zum Download:

200902 MLPD Informationsblatt Corona Ausfuehrliche Empfehlung_DE

200902 MLPD Information Sheet Corona short version_EN

200902 MLPD Information Sheet Corona detailed recommendations_EN

Zusammengestellt aus Artikeln aus Bulatlat vom 01.09.-10.09.2020, Bildnachweis: Bulatlat.com

Vielen Dank an Udo!

Offizielle Entwicklung der Corona bzw. COVID-19-Fälle in den Philippinen

 

Datum Infizierte Todesfälle
03.09.2020 226.000 3.600

Umahon Gitnang Luzon, eine Organisation der nationalen Minderheiten verurteilte am 31.08.2020 die Folter von Aetas, nachdem die Armee am 21.08.20 ihre Gemeinden bombardiert hatte. Witi Ramos, Jepoy Ramos und Nalin Ramos von der Sitio Lumibao in der Gemeinde San Marcelino, Zambales wurden illegal festgenommen, körperlich misshandelt und Nalin wurde gezwungen, die Fäkalien eines Soldaten zu essen. Sandugo, die Dachorganisation der Moro und indigenen Völker forderte die Menschenrechtskommission dazu auf, die Vorfälle zu untersuchen. Die Bombardierung am 21. Zwang über 659 Familien dazu, aus ihrem Zuhause zu fliehen. Das Militär behauptete, dass die Operation eine Vergeltungsmaßnahme gegen die NPA gewesen sei. Die Dorfbewohner wiedersprachen dem. Sie leisten Widerstand gegen ein Bergbauprojekt des Dizon Kupfer-Silber-Bergbaukonzerns.

Die Verhängung des Kriegsrechts über Sulu am 01.09.2020 wurde von offiziellen Stellen im Nachgang mit der doppelten Explosion gerechtfertigt, die zur Tötung von 14 Menschen geführt hatte. Philippinische Gesetzesmacher und Menschenrechtsverfechter/innen der Moros wiesen das zurück. „Die Erklärung des Kriegsrechts ist keine Lösung für die Bomben in Jolo, Sulu, denn das wird nur weiter vom Militär missbraucht werden“, so die Bayan Muna Repräsentantin Eufemie Cullamat. Carlos Zarate, ebenfalls von Bayan Muna meinte: „So verabscheuungswürdig und grauenhaft diese Bombenattentate auch sind, die staatlichen Sicherheitskräfte können die Täter auch ohne Einsatz des Anti-Terror-Gesetz verfolgen. Amirah Lidasan von Moro-Christen-Volksallianz sagte, die ganze Provinz von Sulu unter Kriegsrecht zu setzen, ist wie „die Bestrafung der ganzen Bevölkerung“ für die Verbrechen von maßgeblichen Selbstmordattentätern. Sie sieht Ähnlichkeiten mit Bombenattentaten während der Regierungszeit von Arroyo als diese mit Korruptionsanklagen konfrontiert war. Die jetzigen Bombenattentate finden mitten in der Kritik an Duterte statt, der nicht ernsthaft an die Probleme der Korruption in der Regierung herangeht und die Probleme behandelt, die von den steigenden Covid-19 Infektionen herrühren. „Und es ist auch nicht neu, dass die Gewalt zur Rechtfertigung von volksfeindlichen Maßnahmen wie dem Anti-Terror-Gesetz und der Durchsetzung des Kriegsrechts benutzt wird.“ Lidasan fordert eine gründliche Untersuchung, nach dem üblichen Verdächtigen wie die Abu Sayyaf-Gruppe oder ISIS-beeinflusste Gruppen keine Erklärung für die Verantwortung für die Explosionen abgegeben haben.

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Zusammengestellt aus Artikeln aus Bulatlat vom 21.08.-31.08.2020, Bildnachweis: Bulatlat.com

Eine Freundin der ermordeten Zara Alvarez, Bulatlat-Redakteurin Janess Ann J. Ellao berichtet in der Ausgabe vom 21.08.20, dass Zara in den Wochen vor ihrer Ermordung festgestellt hatte, dass sie von vermutlich staatlichen Agenten beschattet wurde. Nichts desto trotz habe sie ihre Arbeit weiter geführt, z.B. die Durchführung von Unterstützungsaktionen für die von der Pandemie betroffenen Gemeinden. In der Nacht, in der sie umgebracht wurde, hatte sie die Anklageschrift eines politischen Häftlings vorbereitet, koordinierte und gab wichtige Mitteilungen an dessen Familie und ihren Rechtsanwalt weiter. Erste Berichte der Menschenrechtsorganisation Karapatan von Negros legen dar, dass sechsmal auf sie geschossen wurde, zwei Schüsse waren tödlich. Zara bekam früh ein politisches Bewusstsein. Sie wuchs auf mit christlichen Werten und Lehren zu sozialer Gerechtigkeit, und sie bevorzugte die Armen. Ihre Eltern waren aktive Kirchenleute. Während ihrer Hochschulzeit beteiligte sie sich an Untersuchungsreisen zu Bauerngemeinden in Cadiz, Negros und sie wurde Mitglied in der örtlichen Gruppe von Anakbayan (fortschrittliche Jugendorganisation), wo sie schließlich zur Generalsekretärin im Jahr 2000/2001 gewählt worden ist. Als die Regierungspräsidentin Gloria Macapagal-Arroyo die blutigsten Aufstandsbekämpfungsprogramme Oplan Bantay Laya 1 und 2 einführte, erkannte Zara, dass sie sich auch für Menschenrechtsangelegenheiten engagieren muss.

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Medy und Pido sind gute Freunde vom DPF und Gründungsmitglieder von Kapatiran

Nach Deutsch automatisch übersetzt, basierend auf dem Artikel von Bulatlat vom 22.09.2020 „Martial Law survivors now fighting Duterte’s tyranny“

Martial Law survivors now fighting Duterte’s tyranny

„Wir dürfen nicht aufhören, weil unsere Bestrebungen dann noch nicht verwirklicht sind. Wir müssen weiter für Freiheit und wahren Fortschritt für das philippinische Volk kämpfen.“

Von MENCHANI TILENDO, 22. September 2020

Bulatlat.com

MANILA – Anders als in den vergangenen Jahren wurden am 21. September #NeverAgain-Proteste in diesem Jahr aufgrund des Gesundheitsrisikos, das die COVID-19-Pandemie mit sich bringt, weniger ältere Teilnehmern erwartet. Dennoch tauchten mehrere von ihnen in den vordersten Reihen der Versammlung an der UP Diliman, University Avenue, auf. Die Überlebenden des Kriegsrechts, die die ersten drei Reihen der Demonstranten besetzten, haben einmal mehr bewiesen, dass es für all die Gräueltaten, die in diesen dunklen Zeiten der Militärherrschaft begangen wurden, nie wirkliche Gerechtigkeit gab.

Unter denjenigen, die sich dem physischen Protest anschlossen, war Ka Felix Dalisay, 68, Mitglied der Samahan ng Ex-Detainees Laban sa Detensyon at Aresto (SELDA). Er war 1973 ein politischer Gefangener des Marcos-Regimes.

„Ich erlebte alle Formen der Folter, aber die schlimmste war, als ich nach Libis in Quezon City gebracht wurde. Damals war Libis noch ein Waldgebiet. Ich sagte ihnen, dass ich nur eben Pinkeln müsste, aber plötzlich fühlte ich einen Schuss in mein linkes Ohr, der der Grund dafür war, dass ich teilweise taub wurde“, erzählte Dalisay.

„Jeden 21. September werden wir daran erinnert, wie schwach die Justiz bis heute ist, nach allem, was uns widerfahren ist. Marcos und seine Kumpanen, die in unseren Reihen für Folter, Vergewaltigung, Bergung, Mord und außergerichtliche Tötungen verantwortlich waren, wurden nie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen“, fügte er hinzu.

Ka Felix Dalisay, 68


Wunden, die nie heilten

Wie Ka Felix beschloss auch Medy De Jesus trotz der gesundheitlichen Risiken, sich gestern an der Protestaktion zu beteiligen.

„Wir dürfen nicht aufhören, weil unsere Bestrebungen dann noch nicht verwirklicht sind. Wir müssen weiter für Freiheit und wahren Fortschritt für das philippinische Volk kämpfen“, sagte sie.

De Jesus ist seit 1984 Mitglied der Menschenrechtsgruppe Karapatan – Southern Tagalog. Sie wurde 1974 Aktivistin und war damals eine benediktinische Nonne. Sie wurde nach Pampanga versetzt, und das war, als Carlo Tayag, ein Benediktiner-Priester, der der Kongregation des San Beda College Manila angehörte, verschwand.

Medy de Jesus, 71, Überlebende des Kriegsrechts und Mitglied von KARAPATAN – Southern Tagalog


„Carlos war unser Freund, und er ging oft nach Pampanga. Nachdem er 1977 von einem Treffen kam, bei dem wir bereits versucht hatten, die Task Force Häftlinge für politische Gefangene zu bilden, wurde er nie gefunden. Seine Mutter und seine Co-Priester und Brüder von San Beda versuchten, ihn zu finden, aber ohne Erfolg“, erinnert sich De Jesus.

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(Informations- und Bildquelle: Bulatlat, Woche vom 11.8.20-20.8.20)

Ermordung von AktivistInnen führt zu Solidaritätsbekundungen internationaler Menschenrechtsorganisationen

Am 11. August 2020 führten Mitglieder fortschrittlicher Organisationen vor der Kommission für Menschenrechte eine Protestaktion durch, um ihrer tiefen Empörung über die Ermordung Randall Echanis Ausdruck zu verleihen.

Derweil werden die Maßnahmen der philippinischen Regierung zur Verschleierung der Tat immer dubioser:

So wurden der Rechtsanwaltsgehilfe Paolo Colabres und der Rechtsanwalt Luz Perez festgenommen. Colabres wurde inhaftiert, Perez entkam laut Polizeiangaben. Nach Angaben der Generalsekretärin der NUPL Manila waren die beiden zu Unrecht festgenommen worden. Die Witwe von Echanis hatte Colabres und Perez bevollmächtigt, sich nach der eindeutigen Identifizierung des Leichnams weiter um dessen Freigabe zu kümmern.

Am 14. August behauptete der Präsidentenpalast schließlich, Randall Echanis wäre durch die revolutionäre Bewegung ermordet worden. Demgegenüber betonen fortschrittliche Organisationen, dass staatliche Sicherheitskräfte, die im Auftrag von Duterte handelten, die Urheber sind.

Laut Angaben von KARAPATAN wurden innerhalb der Woche vom 3. bis 10.8. sechs Menschen getötet. Von Juli 2016 bis April 2020 hat KARAPATAN 308 Fälle von außergerichtlichen Hinrichtungen außerhalb des „Krieges gegen Drogen“ dokumentiert.

Nachdem am 17. August 2020 die frühere politische Gefangene Zara Alvarez (39) in dem Dorf Eroreco in der Stadt Bacolod erschossen wurde, haben sich Menschenrechtsorganisationen am 19. August 2020 an den Menschenrechtsrat der UN gewandt, an die Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet.

Peter Murphy, Vorsitzender der Internationalen Kommission für Menschenrechte in den Philippinen (ICHRP) appelliert an die philippinische Regierung, den Krieg gegen die politische Opposition aufzugeben, stattdessen alle politischen Gefangenen freizulassen und die ausgesetzten Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen, sowie die Täter vor Gericht zu stellen.

Verschiedenen internationale Menschenrechtsorganisationen erklärten sich solidarischmit philippinischen MenschenrechtlerInnen. Sie forderten ein Ende der „kaltblütigen Morde“ von AktivistInnen in den Philippinen und bezogen sich dabei auf Zara Alvarez und Randall Echanis.

Die philippinische Sektion von Amnesty International forderte, dass der Mord an Echanis durch Autoritäten untersucht und diejenigen, die dafür verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

 

Zur Situation von MenschenrechtsverteidigerInnen twitterte die UN-Sonderberichterstatterin Mary Lawlor: „Es ist furchtbar zu hören, dass die Menschenrechtsverteidigerin Zara Alvarez letzte Nacht erschossen worden ist.“ Sie sei Jahre lang verleumdet, antikommunistisch gebrandmarkt und bedroht worden.

Die Organisation zur Beobachtung für den Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen erklärte ihre scharfe Verurteilung der Ermordung von Alvarez. Sie forderte die Regierung auf, eine sofortige, umfassende und transparente Untersuchung durchzuführen, alle Verantwortlichen zu identifizieren, sie vor ein unabhängiges Gericht zu bringen und sie entsprechend dem Gesetz zu bestrafen. Der stellvertretende Direktor von Human Rights Watch für die Sektion Asien, Phil Robertson, sagte, dass die Ermordung von Alvarez und Echanis klar die weitverbreitete Straflosigkeit bei der Tötung von linken AktivistInnen in den Philippinen unterstreiche.

Zahlreiche weitere internationale Menschenrechtsgruppen unterstrichen ebenfalls ihre Solidarität mit der Menschenrechtsbewegung in den Philippinen.

Weibliche Gefangene

Die Opfer des Supertaifuns Yolanda werden nach Angaben von Mira Legion, einer Überlebenden und Mitglied von Bayan von der Regierung vernachlässigt. Sie werden in Gegenden unter ärmlichen Bedingungen umgesiedelt – ohne Zugang zu Wasser, der Verweigerung von Eigentümertiteln und niedrigem Standard von Häusern. Mira ist eine von den Tacloban 5, die aufgrund gefälschter Beweise im Februar inhaftiert worden sind. Sie wurde nach der Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 120 000 Pesos bzw. 2400 US-Dollar freigelassen. Die anderen sind weiter im Gefängnis. In einem online-Seminar brachte sie ihre Solidarität mit allen Umwelt- und LandschützerInnen im Namen von Tacloban 5 zum Ausdruck.

Am 13.8.2020 hat die Gefängnisaufseherin die Entfernung des Babys der politischen Gefangenen Ina Nasino angeordnet. Es wurde von der Großmutter Marites Aris in Obhut genommen. Die fortschrittliche Rechtsanwaltsvereinigung NUPL bezeichnete den Akt als „Gipfel der Herzlosigkeit“. Ironischerweise fällt das auch im Monat August in den Bruststill-Aufmerksamkeitsmonat. Alle Regierungsinstitutionen sind hier verpflichtet, das Recht der Kinder auf Muttermilch zu verteidigen.

Nach 10 Jahren hat der Oberste Gerichtshof (SC) endlich der in der Todeszelle in Indonesien einsitzenden Mary Jane Veloso eine Zeugenaussage gegen ihre Rekrutierer durch schriftliche Antworten auf Fragen unter Eid erlaubt. NUPL begrüßte das Urteil des SC´s.

Veloso wurde 2010 von indonesischen Autoritätspersonen festgenommen, weil bei ihr 2,6 kg Heroin im Gepäck gefunden worden war, das ihr von zwei anderen Personen untergeschoben worden war.

2015 konnte die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Veloso in letzter Sekunde aufgrund internationaler Proteste verhindert werden. NUPL geht davon aus, dass sie freigelassen werden muss und nach Hause zurückkehren kann.

 

Preiserhöhungen“

Auf Verärgerung, Empörung und Protest stößt die geplante Mehrwertsteuer von 12% zu digitalen online-Dienstleistungen, z.B. online-Bestellungen. Insgesamt sind 15 online-Dienste von der Mehrwertsteuererhöhung betroffen. Die fortschrittliche Computerprofi-Vereinigung CPU bezeichnete dieses Gesetz als eine weitere Last für die ums Überleben kämpfende Mehrheit der Bevölkerung und nimmt auch Bezug auf den 15 Milliarden Peso Korruptionsskandal.

Die fortschrittliche Parteiliste Bayan Muna und die KonsumentInnenallianz MSK baten das Energieministerium am 12. 8. 2020 um Unterstützung für die Überprüfung der Bücher des Stromkonzerns Meralco, weil die Finanzausgaben zwischen 2011 und 2019 Diskrepanzen aufwiesen. MSK fand heraus, dass Meralco im Jahr 2019 33,59 Milliarden Kilowattstunden Strom verkaufte, aber 46,87 Kilowattstunden auswies. Das bedeutet, dass Meralco höhere Kosten für Stromlieferungen angab, um die Erhöhungen der Stromkostenrechnungen zu rechtfertigen.

MSK fand zudem noch weitere Unstimmigkeiten.

In verschiedenen Teilen der Welt haben Mitglieder der fortschrittlichen ÜberseearbeiterInnenorganisation Migrante International (OFW) zur geplanten Versicherungspflicht

bei der staatlichen Gesundheitsbehörde PhilHealth in einer online-Rallye am 11.8.2020 Stellung bezogen. Sie können angesichts der weitverbreiteten Korruption in der Regierung nicht darauf vertrauen, dass das Geld zugunsten ihrer Familie und der philippinischen Bevölkerung eingesetzt werde. Die OFWs würden durch die Gesundheitsprogramme in den Ländern abgedeckt, in denen sie beschäftigt seien. Eine doppelte Versicherung wird von den OFWs daher abgelehnt. Aufgrund der welt4weiten Proteste wurde zunächst einmal die Einziehung von Beiträgen gestoppt. PhilHealth befindet sich im Besitz der Regierung, wird aber wie ein privater Betrieb geführt.