Adel ist über 70 Jahre alt, seit über 10 Jahren politischer als Gefangener im Gefängnis .

Adel Silva, 7. April 2023

Grüße aus einem philippinischen Gefängnis an die Deutsch-Philippinischen Freunde

Liebe Freunde,

Wie Du, versuche ich aktiv und gesund zu bleiben so lang es möglich ist. Mein tägliches Training von mindestens 30 Minuten besteht aus Tischtennis und Gymnastik Wir ergänzen unsere mageren Gefängnisrationen mit Nahrungsergänzung von Familie und Freunden. Politische Gefangene schließen sich als Gruppe zusammen bei Studientreffen, politischen Diskussionen, Treffen um Rechtsfragen zu diskutieren und Differenzen zu lösen, Projekte zur Lebensführung zu initiieren und allgemein sich gegenseitig zu helfen, um persönliche Angelegenheiten zu lösen. Als eine Gruppe vereinigen wir uns auch mit den anderen Gefangenen und ihren Organisationen, um neuen Gefängnisbeschränkungen zu entgegnen.

Ich bewundere die DPF und ihre jahrzehntelange Solidaritätsunterstützung für die philippinischen politischen Gefangenen. Ich stimme zu, dass es ein starkes Band ist, was unsere beiderseitige Freundschaft unterstreicht, für neue Unterstützung, unsere Einheit in unserem Kampf für eine sozialistische Perspektive, für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung und ohne die Zerstörung von Mensch und Natur.

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Heidelberg, Deutsch-Philippininische Freunde e.V. (Korrespondenz): am 5. April 2023 berichtet das fortschrittliche online-Magazin Bulatlat über ein extrem frauenfeindliches Urteil des SC, das nach seiner Veröffentlichung umgehend auf große Empörung beim philippinischen Frauendachverband Gabriela stößt. Sie bezeichnet es als ein Urteil für Vergewaltiger, nicht für die Opfer. Um was geht es? Am 30. März veröffentlichte der Oberste Gerichtshof seine Entscheidung, mit der er die Verurteilung eines gewissen Efren Agao wegen Vergewaltigung im Amt bestätigte. Er stellte auch klar, wann eine Vergewaltigung durch Penetration als Verbrechen gilt. Es entschied, dass die „bloße Einführung, wie geringfügig auch immer, in die Spalte der großen Schamlippen durch einen Penis, der zur Penetration fähig ist, unabhängig davon, ob eine solche Penetration danach vollständig erreicht wird, das Verbrechen der Vergewaltigung vollendet.“…. Es wurde klargestellt, dass „die ‚bloße Berührung‘ des Penis an den großen Schamlippen rechtlich gesehen nicht die bloße Berührung der Oberfläche oder des Hautkontakts, sondern die geringfügigste Penetration der Vulva oder der Schamlippen, wie geringfügig auch immer, umfasst.“ Gabriela-Generalsekretärin Clarice Palce kritisierte das Urteil: „Die Würde einer Frau ruht nicht auf einer Vagina. Durch die Schaffung von Abstufungen zwischen ‚Vergewaltigung‘ und ‚versuchter Vergewaltigung‘ aufgrund von anatomischen Schwellenwerten reduziert der Oberste Gerichtshof die Würde der Frau auf unsere Körperteile. Er vergisst, dass es keine Rolle spielt, ob eine Frau zur vaginalen Penetration, zum Oralverkehr oder zur Penetration mit fremden Gegenständen gezwungen wird, Hauptsache, diese Handlungen stellen eine schwere Verletzung der Würde der Frau dar. Vergewaltigung ist Vergewaltigung. Vergewaltigung ist Demütigung. Vergewaltigung ist eine Verletzung der Menschlichkeit, ganz gleich welcher Art und welchen Ausmaßes„, fuhr sie fort.

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von Steffi

Ich habe Wilma und Benito bei unserer Philippinenreise 2016 persönlich kennengelernt. Unsere Reisegruppe hat sie im Gefängnis Camp Crame besucht, woraus sie wenige Tage später entlassen wurden. Die beiden haben von ihren Aktivitäten vor ihrer Verhaftung erzählt, von ihren Haftbedingungen und wir haben uns über Armut in den Philippinen und in Deutschland ausgetauscht. Ich erinnere mich auch noch an eine „Story“ über einen fundamentalistisch-islamistischen ehemaligen Mithäftling, von dem Wilma und Benito erzählt haben, dass sie ihn dazu gebracht haben, dass er irgendwann mit Begeisterung das Programm der Nationaldemokratischen Front der Philippinen gelesen hat.

Das freundliche Auftreten von Wilma und Benito und ihre optimistische Haltung hatten mich tief beeindruckt. Obwohl ich die beiden nicht kannte, erschien es mir, als ob ich langjährige Freunde besucht hätte. Umso mehr erschütterte es mich als ich von ihrem gewaltsamen Tod durch faschistische Regierungstruppen erfuhr.

Näheres auch in den Berichten von Udo und vom Zentralkomitee der MLPD in den rf-news

Das Menschenrechtsbündnis Karapatan verurteilt die brutale Ermordung von Benito Tiamzon, Mitglied der Friedensverhandlungsdelegation der Nationalen Demokratischen Front der Philippinen (NDFP), der NDFP-Friedensberaterin Wilma Austria-Tiamzon und acht Begleitern. Der Tod der Tiamzons und acht weiterer Personen am 21. August 2022 wurde in einer Sonderausgabe des offiziellen Organs der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP), Ang Bayan, vom 20. April 2023 bestätigt.

Dem Bericht von Ang Bayan zufolge befanden sich die Tiamzons und ihre acht Begleiter, die alle unbewaffnet waren, am 21. August zwischen 12 und 13 Uhr in Catbalogan City auf der östlichen Insel Samar an Bord zweier Fahrzeuge, als sie von staatlichen Kräften abgefangen und festgenommen wurden. Berichten zufolge wurden die Gefangenen schwer gefoltert. Zeugen berichteten, dass ihre Gesichter und Körper zertrümmert und offenbar mit harten Gegenständen geschlagen worden seien. Die Leichen der Opfer wurden dann am 22. August auf ein mit Sprengstoff gefülltes Motorboot geworfen, das von Catbalogan auf halbem Weg zur Insel Tarangnan geschleppt wurde, bevor es zur Explosion gebracht wurde. Nur acht Leichen wurden anschließend vom Militär geborgen. Sprecher der philippinischen Streitkräfte (AFP) behaupteten später, dass es an diesem Tag zu einem Feuergefecht und einer Explosion mitten auf dem Meer gekommen sei, bei dem auch das Ehepaar Tiamzon den Tod fand. Derartige Behauptungen, so die CPP, dienten lediglich dazu, Beweise für die „Schande ihres faschistischen Verbrechens“ zu vertuschen.

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